Qualitätsmanagement: Aufgaben, Ausbildung und Anforderungen

Qualitätsmanagement: Aufgaben, Ausbildung und Anforderungen

Beitrag vom 28.10.2019

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Qualitätsmanager – Anforderungen im Job

Coach statt Wanderprediger: Qualitätsmanager helfen anderen, ihre Arbeit ordentlich zu machen. Dafür brauchen sie eine Menge Fachwissen  und soziale Kompetenzen.

Negative Kundenrezensionen, häufige Reklamationen, teure Rückrufaktionen: der Albtraum eines Unternehmens. Denn sie kosten nicht nur viel Geld, sondern schnell auch den Ruf – und vielleicht sogar die Existenz. Schließlich haben Kunden es dank Internet heute leichter, Produkte und Preise zu vergleichen. Auf globalen Märkten ist die Auswahl groß: Wer nicht zufrieden ist, kauft bei der Konkurrenz. Damit das nicht passiert, setzen immer mehr Unternehmen auf einen speziell ausgebildeten Fachmann: den Qualitätsmanager. Dieser sorgt dafür, dass Qualitätsstandards eingehalten werden und übernimmt somit die Qualitätssicherung.

Das „QM“ – so die Abkürzung für das Qualitätsmanagement – sorgt dafür, dass die Qualität der Produkte oder Dienstleistungen hoch bleibt. Dass dies für den Qualitätsmanager keine leichte Aufgabe ist, leuchtet ein.

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Unser Referent der TÜV NORD Akademie Thomas Lehner erklärt, welche Unternehmen einen Qualitätsmanager benötigen.

Beim Qualitätsmanagement sind sehr viele verschiedene Bereiche eines Unternehmens beteiligt und im Grunde auch alle Mitarbeiter. Denn wenn jemand seinen Job nicht perfekt macht, können sich Fehler einschleichen, die später die Qualität des Endprodukts mindern  oder vermeidbare Kosten verursachen.

Was macht ein Qualitätsmanager?

Ein Qualitätsmanager hat verschiedene Aufgaben. Er muss nicht nur die Produkte und Dienstleistungen selbst im Blick haben, sondern auch sämtliche Prozesse und Arbeitsabläufe – vom Einkauf bis zur Auslieferung. Diese versucht er so weit zu optimieren, dass das Unternehmen schnell auf veränderte Anforderungen der Kunden und Lieferanten reagieren kann. Und dabei die rechtlichen Vorgaben einhält, sowie unternehmensinterne Standards und Qualitätssysteme wie zum Beispiel nach der Norm ISO 9001.

„Früher ging es vorwiegend darum, Fehler zu beheben“, weiß Werner Lobinger, Mitglied des Deutschen Normausschusses für Qualitätsmanagement und Dozent an der TÜV NORD Akademie. „Heute wird die Planung immer wichtiger, um Risiken zu vermindern.“

Und damit auch alle an einem Strang ziehen und das QM ernst nehmen, müssen die Kollegen motiviert werden: „Als Qualitätsmanager darf ich nicht wie ein Wanderprediger im Unternehmen unterwegs sein“, sagt Lobinger. „Sondern ich muss wie ein guter Coach ein Bewusstsein dafür schaffen, dass jeder am Qualitätsmanagement beteiligt ist – und nicht nur die eine Stelle im Organigramm.“

Herausragende Qualitäten gefragt

Dies gilt besonders für die Führungsriege: „Manche Chefs betrachten das Qualitätsmanagement lediglich als Kostenfaktor“, so Werner Lobinger. Dabei verwalten moderne Qualitätsmanager längst nicht nur bestehende Normen, sondern tragen maßgeblich zur Unternehmensentwicklung und somit auch zum Unternehmenserfolg bei.

Dafür braucht ein Qualitätsmanager Wissen und Fähigkeiten auf vielen verschiedenen Gebieten. Dies setzt in aller Regel ein großes Fachwissen voraus, erworben in einem Studium – für höhere Positionen meist mit Master-Abschluss – sowie durch mehrjährige Berufserfahrung in der jeweiligen Branche.

Mitarbeiter mitnehmen und Schwachstellen aufdecken – Zwei wichtige Aufgaben im QM

Ein Qualitätsmanager benötigt eine hohe Sozialkompetenz: Denn wer die Mitarbeiter verschiedener Fachabteilungen zur Mitwirkung motivieren möchte, braucht eine Menge Durchsetzungsvermögen, Kommunikationsstärke und diplomatisches Fingerspitzengefühl. „Mitarbeiter hinterfragen Veränderungsprozesse heute viel stärker als früher“, erzählt QM-Experte Werner Lobinger. „Man muss viel mehr tun, um sie einzubeziehen und ein Bewusstsein zu bilden, damit sie die Prozesse mitgestalten.“

Natürlich sollte ein Qualitätsmanager auch mit den komplexen gesetzlichen und unternehmerischen Vorschriften umgehen können, die seinen Aufgaben zu Grunde liegen. Hierfür braucht er ausgeprägte analytische Fähigkeiten, gepaart mit einer präzisen Arbeitsweise. Schließlich geht es darum, Schwachstellen im System akribisch aufzudecken und Prozesse zu verbessern.

Ausbildung des Qualitätsmanagers: Wie wird man Qualitätsmanager?

Es gibt keine staatlich anerkannte Qualitätsmanager Ausbildung. Die nötigen Kenntnisse der QM-Normen und Methoden des Qualitätsmanagements erwerben Qualitätsmanager in speziellen QM-Schulungen, wie sie unter anderem die TÜV NORD Akademie anbietet. Zum Beispiel sind das klassische Modelle wie das Six Sigma-Verfahren, SWOT-Analysen und Werkzeuge zur Prüfplanung, aber auch Methoden der Mitarbeitermotivation.

Auch zum Qualitätsmanager ausbilden lassen kann man sich: Diese Berufsbezeichnung ist zwar nicht geschützt, doch die TÜV NORD Akademie bietet einen zweiteiligen Lehrgang an, dessen Absolventen ein von der Deutschen Akkreditierungsstelle (DakkS) anerkanntes Personenzertifikat erwerben können. Und wer Audits durchführen will, kann sich hier auch zum international anerkannten Auditor weiterbilden.

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