Disclaimerbeschluss

Für alle Produktprüfungen gilt: Kein Zertifikat ohne Nachweis der IT-Sicherheit. Das geht aus dem "Disclaimerbeschluss" der Deutschen Akkreditierungsstelle DAkkS hervor. Daraus ergibt sich Handlungsbedarf für unsere Zertifizierungen.

Der Disclaimerbeschluss wird nun sukzessive im Unternehmen umgesetzt. Der Bereich Medical Devices hat das komplette Thema bereits prozessual integriert. Das Team Windenergie arbeitet ebenfalls an der Umsetzung. Zudem wird derzeit überlegt, alle Angebote der TÜV NORD CERT um entsprechende Textbausteine zur optionalen Prüfung der Security zu erweitern.

Drei Fragen an Ulf Theike, Geschäftsführer TÜV NORD Systems

Was ändert sich mit dem "Disclaimerbeschluss" für das Prüfgeschäft?

Mit diesem Beschluss wird das zur Pflicht, was wir seit Jahren fordern: Vernetzte Produkte müssen ganzheitlich geprüft werden. Sicherheit besteht aus Safety und Security, also sowohl Betriebssicherheit und Unfallprävention, wie auch der Schutz gegen Cyberangriffe. IT-Security ist künftig ein gleichwertiges Prüfgebiet wie Mechanik, elektromagnetische Verträglichkeit, funktionale Sicherheit usw. Damit werden wir auch bei der gleichen Anzahl Kunden mehr Umsatz machen.

Wie hat TÜV NORD mitgewirkt?

Unsere Gremienvertreter haben hier fast anderthalb Jahre Aufklärungsarbeit geleistet. Mit unserer Kommunikation rund um "Security4Safety" haben wir außerdem zur Sensibilisierung der Industrie beigetragen. Ich freue mich sehr, dass diese intensiven Bemühungen zum Ziel geführt haben.

Können wir die geforderten zusätzlichen Prüfungen leisten?

Um den neuen Anforderungen und Anfragen gerecht werden zu können, haben wir Anfang 2019 ein entsprechendes Befähigungsprogramm für alle Sachverständigen, Produktprüfer und Auditoren des Geschäftsbereiches Industrie Service gestartet. Wir vermitteln Grundlagenwissen genauso wie fachspezifische Inhalte und diskutieren individuelle Fallbeispiele. Unsere Mitarbeitenden sollen in die Lage versetzt werden, Lücken in Bezug auf IT-Sicherheit eigenständig zu identifizieren und zu dokumentieren. Bis Ende 2021 werden 940 Mitarbeitende das Befähigungsprogramm absolviert haben, aktuell sind rund 600 sensibilisiert.

Weitere Informationen zum Disclaimerbeschluss finden Sie hier