Kerntechnik-Branche trifft sich auf Symposium zu Stilllegung und Abbau
Die Stilllegung und der Abbau von kerntechnischen Anlagen gehört neben der Zwischenlagerung und der Vorbereitung der Endlagerung zu den derzeit bedeutenden kerntechnischen Themen in Deutschland und international.
Mit einem Überblick zu den aktuellen Herausforderungen und Perspektiven der Branche eröffnete Dr. Jörg Aign das neunte Symposium „Stilllegung und Abbau kerntechnischer Anlagen“ am 9. und 10. November 2021 in Hannover mit folgenden Worten: „Das Thema Stilllegung und Abbau ist für alle Verfahrensbeteiligte von ungebrochen hohem Interesse und großer Bedeutung. Dabei gibt es kontinuierlich Änderungen und Entwicklungen, über die wir uns austauschen und auf Stand halten wollen und müssen. Als Gutachterorganisation werden wir darauf aufbauend im Rahmen des technisch Vertretbaren unseren Teil dazu beitragen, Verfahren zu straffen, soweit natürlich gewährleistet bleibt, dass wir am Ende zu einer fundierten, klaren und eindeutigen Prüfaussage kommen können. Darüber hinaus ist die langfristige Personalplanung und der damit einhergehende Know-how-Erhalt ein großes Thema, das alle betrifft.“
Während einige Anlagen bereits seit Ende der 1990er im Abbau sind, gingen in den letzten Jahren weitere Anlagen, die nach 2011 stillgelegt worden sind und nunmehr die erforderlichen Genehmigungen erlangen konnten, in den aktiven Abbau. Weitere Anlagenbetreiber bereiten derzeit die Stilllegung und den Abbau vor. Schon heute ist erkennbar, dass die damit einhergehenden Tätigkeiten bis in die zweite Hälfte dieses Jahrhunderts andauern werden.
Fachleute aus Deutschland, der Schweiz und Norwegen wie zum Beispiel Behördenvertreter, Sachverständige und Betreiber deutscher Kernkraftwerke sind der Einladung von TÜV NORD EnSys zum diesjährigen Symposium gefolgt. Sie berichteten über ihre Erfahrungen beim Abbau von kerntechnischen Anlagen. Diskutiert wurde über Rückbaustrategien, konkrete Rückbauschritte und Anpassungen der Betriebsorganisation bis hin zur Gebäude- und Geländefreigabe.
Auf der Agenda des ersten Tages standen die Aspekte der Anforderungen und Erfahrungen aus Sicht der Bundesaufsicht, aktuelles Regelwerk, Genehmigungsverfahren und Genehmigungsinhalte aus Sicht der Landesbehörden und vernetzte digitale Tools zur Stilllegung sowie langfristige Stilllegungsvorbereitungen in der Schweiz. Darüber hinaus wurde über einen aktuell erfolgreich durchgeführten Ausbau von Großkomponenten bildreich berichtet.
Am zweiten Tag ging es um die Bedeutung der frühzeitigen radiologischen Beschreibung (Charakterisierung) von abzubauenden Anlagenteilen zur Steuerung der Entsorgungsziele sowie um die dafür erforderliche Stilllegungslogistik. Des Weiteren wurden Erfahrungen aus verschiedenen aktuellen Abbauprojekten weitergegeben. Das Thema „Freigabe der Gebäude und Gelände“ als Voraussetzung der endgültigen Entlassung aus der atomrechtlichen Überwachung rundete die umfangreiche Themenpalette des Symposiums ab.
Die coronabedingte maximal mögliche Teilnehmerzahl von 120 war schnell erreicht. Daher konnte zusätzlichen Interessenten leider nicht zugesagt werden.
In seinem Resümee betonte Detlef Beltz, Leiter „Stilllegung und Entsorgung“ bei TÜV NORD EnSys: „Die außerordentlich positive Resonanz der Teilnehmenden, die sich auch in der regen Diskussion in den Kaffeepausen oder beim Erfahrungsaustausch während des Abendessens zeigte, hat uns in der Auswahl der Themen und hinsichtlich der Durchführungsform des Symposiums bestätigt. Es bestärkt uns, unsere aktuell durchgeführten bzw. vorgesehenen Symposien zu den Themen Stilllegung, Zwischenlagerung und Endlagerung auch in der Zukunft fortzusetzen“.
Wir bedanken uns bei der TÜV NORD Akademie für die sehr gute Organisation des Symposiums.
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