Alternative Antriebe im Winter

Besonders kälteempfindlich: das Elektroauto

Die Reichweite von Elektroautos ist im Winter wesentlich geringer als im Sommer. Kein Wunder – bei Temperaturen unter null Grad Celsius büßen die Batterien einen beträchtlichen Teil ihrer Kapazität ein. Bei minus fünf Grad sinkt die Leistung fast um die Hälfte. Außerdem verlieren Leistungselektronik und der Antriebsstrang bei Frost an Wirkung, was direkt vom Start weg zu einer geringeren Reichweite führt. Darüber hinaus ist der Strombedarf durch zusätzliche Verbraucher wie Lüftung, Sitzheizung und Heckscheibenheizung im Winter deutlich höher. Die übliche E-Auto-Reichweite kann deshalb von rund 150 Kilometern auf weniger als die Hälfte sinken. Fahrer sollten das bei längeren Wintertouren unbedingt einplanen.

Mit Startschwierigkeiten: Pflanzenölmotoren

Bei dauerhaften Minusgraden lassen sich Autos mit Pflanzenölmotor nur sehr schwer starten, da das Öl bei Kälte extrem zähflüssig wird und beim morgendlichen Kaltstart nur sehr schwer verbrannt werden kann. Aus diesem Grund wird das Pflanzenöl bei vielen Fahrzeugen vorgewärmt, was jedoch die Batterie enorm belastet. Der Kurzstreckenbetrieb reicht dann oft nicht aus, um diese auf einen ausreichenden Ladestand zu bringen.

Autogasfahrzeugen macht die Kälte kaum etwas aus

Mit Autogas (LPG) betriebene Fahrzeuge laufen in der kalten Jahreszeit unproblematisch. Es ist allerdings erforderlich, spezielles „Wintergas“ mit erhöhtem Propananteil zu tanken. Die meisten deutschen Tankstellen bieten das Wintergas rechtzeitig an, sobald der erste Kälteeinbruch bevorsteht. Die nachgerüsteten Autos starten immer mit Benzin und sind daher relativ unempfindlich gegen Frost. Allerdings kann es einige Zeit dauern, bis der Antrieb automatisch auf Autogas umspringt, da der Gasverdampfer bei Kälte länger warmlaufen muss, um seine Betriebstemperatur von rund 50 Grad zu erreichen. Der Energiegehalt ist bei Wintergas geringer, so dass der Verbrauch in der Regel leicht steigt.

Elektroautos haben in der kalten Jahreszeit einige Nachteile. Erdgasautos können hingegen im Winter ihre Vorteile als alternative Antriebsform noch deutlicher ausspielen!

TÜV NORD Fazit

Echt sparsam – Erdgas-Autos haben im Winter die Nase vorn!

Autofahrer, deren Fahrzeug mit dem temperaturunempfindlichen Erdgas (CNG) betrieben wird, dürften im Winter am wenigsten Probleme bekommen. Im Gegenteil: Erdgasautos können gerade bei Kälte ihre Vorteile gegenüber Verbrennungsmotoren voll ausspielen. Erdgasbetriebene Kleinwagen sind sparsamer im Verbrauch und darüber hinaus mit einem geringeren CO2 Ausstoß auch umweltfreundlicher als Dieselfahrzeuge oder Benziner.

Ethanolantrieb läuft auch im Winter ohne Probleme

Ebenfalls unproblematisch sind in der Regel Fahrzeuge mit Ethanolantrieb – solange sie über eine Kaltstartautomatik verfügen. Bei Autos, die vom Hersteller ab Werk mit E85-Motor angeboten werden, ist das in der Regel der Fall. Seriöse Umrüstwerkstätten bauen die Technik ebenfalls gleich mit ein. Um auf Nummer sicher zu gehen, mischen viele Ethanol-Tankstellen dem Alkoholsprit im Winter aber lieber einen erhöhten Benzinanteil bei.