Ratgeber und Tipps
Wenn die Scheiben im Herbst beschlagen und der Innenraum bei Feuchtigkeit muffig wird, handeln Sie rechtzeitig – denn Feuchtigkeit im Auto bedeutet mehr als nur eine schlechte Sicht.
Checkliste ansehen & sofort umsetzenIm Herbst und Winter kommt häufig Feuchtigkeit ins Fahrzeug – durch eingeschleppte Nässe, verstopfte Abläufe oder poröse Dichtungen. Das Resultat: beschlagene Scheiben, muffiger Geruch und im Extremfall Schimmel oder Rost. TÜV NORD erklärt, welche Ursachen typischerweise dahinterstecken und wie Sie am effektivsten gegensteuern können.
Viele Autofahrer kennen das Problem: Im Herbst beschlagen die Scheiben schneller, weil es kühler und feuchter wird. Der Grund dafür: Kalte Luft kann weniger Feuchtigkeit speichern als warme Luft. Deshalb kondensiert die Feuchtigkeit besonders nachts an den kalten Scheiben.
Bevor Sie morgens im Blindflug starten, stellen Sie zunächst das Gebläse von Umluft auf Frischluftzufuhr und richten Sie die Luftverteilung mit hoher Stufe auf die Frontscheibe. Stellen Sie außerdem die Heizung auf warm und halten Sie die Fenster geschlossen. Wenn Sie sich also fragen „Benötige ich kalte oder warme Luft bei einer beschlagenen Scheibe?“ ist die Antwort im Herbst immer: warme Luft!
Sofern Sie eine Klimaanlage besitzen, schalten Sie diese ebenfalls ein, denn die Klimaanlage entfeuchtet den Innenraum. Falls das alles nicht hilft, sollten Sie Ihre Lüftung kontrollieren und gegebenenfalls Ihr Fahrzeug richtig trockenlegen.
Im Herbst und Winter sammelt sich Feuchtigkeit bevorzugt an kalten Scheiben – kalte Luft speichert weniger Wasser, wodurch besonders nachts Kondensation entsteht und die Sicht beeinträchtigt wird.
Stellen Sie das Gebläse von Umluft auf Frischluft und schalten Sie es auf maximale Stufe mit warmer Luftzufuhr zur Frontscheibe. Vermeiden Sie Umluftbetrieb, da dieser nur vorhandene Feuchtigkeit im Innenraum zirkuliert.
Sollte Ihr Fahrzeug über eine Klimaanlage verfügen, nutzen Sie diese zur effektiven Entfeuchtung der Innenraumluft – ideal ab Außentemperaturen von etwa 4–6 °C, ggf. mit der Defrost-Funktion.
Ein verschmutzter Innenraumluftfilter verhindert Luftaustausch und führt zu Feuchtigkeit im Wagen – ein jährlicher oder spätestens nach 15.000 km stattfindender Wechsel ist ratsam.
Zusätzlich sollten Regenabläufe im Motorraum sowie Tür- und Schiebedachabläufe regelmäßig auf Laubrückstände oder Verstopfungen kontrolliert werden. Sind diese verschmutzt, kann Wasser eindringen und sich anschließend innen ablagern.
Gerade bei älteren Autos sind häufig die Dichtungen an Türen, Schiebedach oder Fenstern marode und lassen Feuchtigkeit ins Innere. Mit speziellen Pflegemitteln wie Talkum-Puder oder Silikonölen können Sie dem entgegenwirken. So verhindern Sie effektiv Feuchtigkeitsschäden.
Zusätzliche Entfeuchtung kann durch Hilfsmittel wie Trockenmittelbeutel (Silikagel-Beutel), Katzenstreu in Stofftaschen oder Salz erfolgen – insbesondere bei älteren Fahrzeugen oder Fahrzeugen ohne Klimaanlage. Diese Methoden binden Feuchtigkeit und reduzieren Kondensation spürbar.
Nasse Kleidung, Schuhe oder Jacken bringen viel Feuchtigkeit ins Fahrzeug. Deshalb Schuhe vor dem Einsteigen gut ausschütteln und nasse Jacken ggf. im Kofferraum ablegen. Stoffmatten saugen Wasser, während Gummimatten einfacher zu reinigen sind und weniger Feuchtigkeit speichern.
Feuchte Fußmatten sollten umgehend entfernt und getrocknet oder durch Zeitungspapier ersetzt werden.
Sauber gereinigte Scheiben beschlagen deutlich seltener als solche, auf denen sich ein Schleier aus Nikotin, Kunststoffausdünstungen oder anderen Rückständen gebildet hat.
Kalte Luft speichert weniger Feuchtigkeit als warme. In Herbst- und Wintermonaten kondensiert die Luftfeuchtigkeit z. B. durch eingeatmete Luft oder feuchte Kleidung auf den kalten Scheiben.
Im Herbst und Winter ist warme Luft deutlich effektiver: Sie kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen und trocknet die Scheiben schneller. Kalte Luft hingegen enthält Feuchtigkeit und unterstützt den Kondensationsprozess – ein häufiger Fehler bei Umluftbetrieb. Daher immer warme Frischluft einsetzen und gezielt auf die Frontscheibe richten.