Ratgeber und Tipps
Im Winter verändert sich das Parken von Fahrzeugen in entscheidenden Punkten: Schnee, Eis und unsichtbare Gefahren erfordern besondere Sorgfalt und Voraussicht. TÜV NORD gibt klare Empfehlungen: Wählen Sie Parkflächen bewusst – vermeiden Sie abschüssige Stellen und stellen Sie sicher, dass Räum- und Streufahrzeuge jederzeit passieren können.
Zu den 5 Profi-TippsNicht nur beim Autofahren sind im Winter einige Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Auch beim Parken sollten Autofahrerinnen und Autofahrer einige Punkte beachten.
Gerade im Winter sollten Fahrzeuge nie unbedacht geparkt werden. Worauf es bei der Parkplatzwahl im Winter ankommt und ob man die Handbremse anziehen soll, erfahren Sie in diesen Tipps.
Fahrzeuge sollten nie unbedacht geparkt werden. Achten Sie gerade im Winter darauf, das Fahrzeug grundsätzlich so abzustellen, dass Räum- und Streufahrzeuge nicht behindert werden. Besteht durch rücksichtslos und falsch geparkte Autos eine Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit, muss man damit rechnen, abgeschleppt zu werden.
Ebenfalls wichtig bei der Parkplatzwahl: In der Nähe von Hausdächern drohen Dachlawinen, die das Auto beschädigen können.
Wer bei starkem Schneefall parkt, sollte sich den Standort des abgestellten Fahrzeugs genau merken. Liegt erst eine dicke weiße Schneedecke darüber, sehen sie fast alle gleich aus. Wenn Sie Ihr Fahrzeug für eine längere Zeit parken, ist es sinnvoll, dieses von Zeit zu Zeit freizuschaufeln und von schweren Schneemassen zu befreien.
Befreien Sie die Scheiben erst vollständig von Schnee und Eis, bevor Sie die Scheibenwischer betätigen. Die feine Gummikante wird sonst schnell beschädigt.
Die beste Parkplatzwahl ist auf einer ebenen Fläche. Beim Parken im Winter können Autos auf Schnee oder Eis bei Wärme schon mal ins Rutschen geraten. Durch das Einschlagen des Lenkrades kann dies verhindert werden.
Wenn Sie Ihr Auto im Winter auf einem abschüssigen Untergrund abstellen, sollten Sie unbedingt die Lenkung in Richtung Straßenrand einschlagen, damit es nicht auf die Fahrbahn rollt, wenn es sich eventuell in Bewegung setzt.
Insbesondere bei geräumten Straßen türmen sich an den Rändern Schneehaufen auf. Sind diese Haufen richtig zusammengedrückt und im schlimmsten Fall noch vereist, kann man das Auto daran leicht beschädigen, wenn man achtlos dagegen fährt.
Oft verschwinden hohe Bordsteine oder Gegenstände, wie Parkplatzbegrenzungen oder Absperrungen, unter Schneehaufen. Das kann Beulen oder Kratzer am Fahrzeug verursachen.
Achten Sie daher beim Rangieren in oder aus Parklücken auf solche Schneehaufen.
Außerdem besteht die Gefahr, dass Schnee in den Motorraum gelangt, wenn man in solche Anhäufungen hineinfährt. Dieser Schnee schmilzt am warmen Motor zunächst zu Wasser, das, wenn es wieder gefriert, Schäden hervorrufen kann.
Um das Auto selbst vom Schnee zu befreien, empfiehlt es sich, einen Handfeger und eine Kehrschaufel griffbereit aufzubewahren. Zudem sollten die Scheibenwischer hochgeklappt werden, um ein Festfrieren der Gummilippen zu verhindern.
Wer keine Garage hat, kann sein Auto auch im Winter mit einer sogenannten Laternengarage schützen. Eine solche Schutzfolie muss jedoch so befestigt werden, dass sie auch bei Wind sicher am Auto bleibt.
Alternativ hilft auch Abdeckung für die Frontscheibe, um diese morgens schneller von Schnee und Eis zu befreien. Auch mit Enteisungssprays bekommt man vor dem Start die vereisten Scheiben schneller frei.
Das Abkratzen von Eis ist nicht nur zeitintensiv, sondern auch vermeidbar – zumindest bei der Frontschutzscheibe. Mit einer Abdeckung, am besten bestehend aus vier Materiallagen, lässt sich das Bilden von Eis- oder Schneeschichten auf der Scheibe verhindern. Ebenso denkbar ist eine Aluminiumfolie: Diese kann nicht nur im Winter helfen, sondern im Sommer sogar vor Hitze schützen.
Beim Verlassen des Autos zieht man die Feststellbremse an. Aber gilt das auch bei Minusgraden?
Grundsätzlich besteht keinerlei Pflicht zum Anziehen der Feststellbremse, andererseits müssen abgestellte Fahrzeuge gegen das Weiterrollen gesichert sein.
Handelt es sich um eine ebene Fläche, genügt es meist, einen Gang einzulegen. Sicherheitshalber kann zusätzlich die Handbremse angezogen werden. Beim Parken an einer Steigung ist diese ohnehin unverzichtbar.
Herrschen jedoch Minusgrade, besteht die berechtigte Furcht vorm Festfrieren der angezogenen Handbremse. Grundsätzlich friert eine regelmäßig gewartete und genutzte Handbremse nicht fest. Sind Sie jedoch im Besitz eines älteren Fahrzeugs mit Trommelbremsen, ist Vorsicht angebracht, wenn das Auto bei eisiger Kälte mit angezogener Feststellbremse geparkt wird.
Eine Möglichkeit, das zu umgehen und auf die Handbremse zu verzichten: Schützen Sie den Wagen zusätzlich zum eingelegten Gang mit Unterlegkeilen unter den Rädern vorm Wegrollen.
Klappen Sie die Außenspiegel ein oder verwenden Sie spezielle Überzieher, um sie vor Eis und Schnee zu schützen. Bei E-Autos sollte das automatische Einklappen deaktiviert werden, um Schäden an den Motoren zu vermeiden.
Stellen Sie das Fahrzeug so ab, dass es nicht ins Rutschen gerät. Schlagen Sie die Lenkung in Richtung Straßenrand ein und ziehen Sie die Handbremse an. Bei Minusgraden kann das Festfrieren der Handbremse ein Problem darstellen; in diesem Fall sollten zusätzliche Sicherungsmaßnahmen getroffen werden.
Heben Sie die Scheibenwischer an oder verwenden Sie spezielle Abdeckungen, um das Festfrieren zu verhindern. Dies schützt die Wischblätter und sorgt für eine bessere Sicht.
Parken Sie das Elektroauto idealerweise in einer beheizten Garage. Wenn dies nicht möglich ist, sollten Sie das Fahrzeug vorheizen, um die Reichweite zu maximieren und den Akku zu schonen.