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Ratgeber und Tipps

Alternative Antriebe: Wasserstoff

Wasserstoff ist nicht nur das am häufigsten vorkommende Element im Universum. Die Verarbeitung von Wasserstoff wird auch als eine der Schlüsseltechnologien für die Zukunft gehandelt und findet bereits Einsatz in unterschiedlichen Wirtschaftszweigen. So auch in der Mobilität.

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Wasserstofftankstelle mit Fahrzeugbetankung

Was ist Wasserstoff?

Wasserstoff ist nicht nur in beinahe allen Verbindungen der organischen Chemie enthalten, sondern auch in erheblichen Mengen auf der Erde vertreten, da es sich um einen Bestandteil von Wasser handelt.

Mit dem Symbol H steht das Element im Periodensystem an erster Stelle und kommt fast ausschließlich in gasförmiger, gebundener Form vor. Als Sekundärenergie benötigt das farb- und geruchlose Gas zusätzliche Energie, eine sogenannte Primärenergie, um produziert zu werden.

Wir stellen Ihnen den alternativen Antriebskraftstoff näher vor: Wie funktioniert ein Wasserstoffauto und wie sicher ist es? Was sind die Vor- und Nachteile von einem Wasserstoff-Brennstoffzellen Auto im Vergleich zu anderen Antriebskraftstoffen? Wo liegt die Wasserstoff-Auto-Zukunft?

Wie funktionieren Wasserstoff Autos?

  • Ein Wasserstoffauto ist im Grunde ein Elektroauto mit einer Brennstoffzelle
  • Der Wasserstoff wird in aktuellen Serienfahrzeugen gasförmig gespeichert und in Brennstoffzellen-Fahrzeugen zum Antrieb verwendet
  • Innerhalb der Wasserstoff-Brennstoffzelle erfolgt eine Elektrolyse, die die im Wasserstoff gespeicherte Energie als Strom freisetzt und damit den Elektromotor antreibt
TÜV NORD Tipp

Wer mit einem Wasserstoff Auto in das umliegende Ausland fahren möchte, muss die Route entsprechend der europäischen H2-Tankstellen planen.

Vorteile und Nachteile von Wasserstoff Autos

Vorteile

Fahrzeuge mit Brennstoffzellentechnik stoßen - im Gegensatz zu Diesel oder Benzinern – im Betrieb weder Feinstaub, Stickoxide noch CO2 aus. Als Abfallprodukt entsteht lediglich Wasser(dampf). Damit sind sie lokal emissionsfrei.

Die Herstellung ist zudem mit jeder Stromquelle möglich, was von Vorteil ist bei der Herstellung von grünem Wasserstoff. Dazu kommt, dass Wasser aber auch Wasserstoff ein möglicher Zwischenspeicher für regenerative Energieerzeuger ist, der mögliche Engpässe in der Stromversorgung mit erneuerbaren Energien ausgleichen kann.

Vorteile von Wasserstoffautos:

  • hohe Reichweite
  • schnelles Betanken
  • widerstandsfähig gegen Kälte (bis -30 Grad Celsius)
  • beliebig lange Lagerung
  • sehr sicher auch bei Unfällen

Nachteile

Ein Nachteil ist der hohe Energieverbrauch bei der Herstellung von Wasserstoff. Dazu kommt die mangelnde Tankstellen-Infrastruktur im In- und Ausland, die eine gute Routenplanung unverzichtbar macht.

Auch die Modellauswahl ist derzeit noch überschaubar und bietet kaum Varianz. Zudem bedeutet die Anschaffung eines Elektro-Fahrzeugs – ob mit Batterie oder mit Wasserstoff betrieben – einen hohen Kostenaufwand.
 

Nachteile von Wasserstoffautos:

  • kein natürliches Vorkommen von Wasserstoff
  • hoher Anteil von fossiler Energie zur Wasserstoffgewinnung erforderlich
  • geringe Tankstellenabdeckung
  • Auswahl an Fahrzeugmodellen ist gering
  • Fahrzeugmodelle sind teuer
  • Technik bietet noch deutliches Potenzial für Weiterentwicklungen
Weißer Lkw auf einer leeren Straße

Wo ist der Einsatz von Wasserstoff als alternativer Antrieb sinnvoll?

Im Gegensatz zu anderen Brennstoffen entstehen bei der Verbrennung von Wasserstoff keine Schadstoffe, die in die Atmosphäre gelangen könnten.

Im Vergleich zu batteriebetriebenen Fahrzeugen liegt ein wichtiger Vorteil von Wasserstoff Autos im Nutzfahrzeugsegment, da hier ein besonders hohes Leistungsniveau erforderlich ist.

Um auf dieses Niveau zu gelangen, müssten bei der batteriebetriebenen Variante immens große Batterien verbaut werden. Diese sind nicht nur materialintensiv, sondern auch ein wesentlicher Kostentreiber bei der Anschaffung des Fahrzeugs. Um die gleiche gespeicherte Energie von zwei vollen Tanks mit 700 bar Wasserstoff mit Batteriezellen abzubilden, würden die Batterien ein Vielfaches an Volumen und Masse der Wasserstofftanks einnehmen. Das zusätzliche Gewicht hätte besonders bei Lkw auch negative Auswirkungen auf die Reichweite und Nutzlast. In Sachen Reichweite stehen Wasserstoff Autos den herkömmlichen Verbrennern und Dieselfahrzeugen in nichts nach.

Die Zukunft von Wasserstoffautos: Pkw oder Nutzfahrzeuge?

Pkw-Segment

Im Pkw-Segment steht das Wasserstoff-Brennstoffzellen-Fahrzeug sowohl mit dem klassischen Verbrenner als auch mit der aufstrebenden batterieelektrischen Mobilität im Wettbewerb. Letztere hat in puncto Modellvielfalt und Preisattraktivität wesentliche Vorteile. Eine rasche Aufholjagd mit Blick auf die Zulassungszahlen gilt als ausgeschlossen.

Nutzfahrzeug-Segment und Elektrobussen

Im Nutzfahrzeug-Segment und bei Elektrobussen könnten Fahrzeuge mit Brennstoffzelle in den kommenden Jahren aufholen, da das Anforderungsprofil an das Fahrzeug bei

  • Zuladung
  • Reichweite
  • Leistungsabgabe
  • hohe Flexibilität der anwendungsbezogenen Systemauslegung etc.

besser passt. Neben der Verwendung in Brennstoffzellen kann Wasserstoff als Energieträger auch in Verbrennungsmotoren verwendet werden.

Wasserstoff oder Batterie?

Die Zukunft der beiden alternativen Antriebsstoffe ist von verschiedenen Faktoren abhängig.

Dazu zählen unter anderem

  • Produktionsprozesse
  • Verfügbarkeit der Kraftstoffe
  • Modellentwicklung
  • Ausbau einer Tankstellen-Infrastruktur
  • sowie entscheidende Impulse der Politik

Die Planung neuer Wasserstoff-Fahrzeuge von namhaften Herstellern zeigt, dass Wasserstoff Zukunftspotenzial im Kraftfahrzeugsegment aufweist. Um die Klimaziele zu erreichen, wird man sowohl den Wasserstoff, als auch die Batterie benötigen, um unabhängiger von fossilen Kraftstoffen zu werden. Nicht zu vernachlässigen sind hier auch der Ursprung und die Erzeugungs- und Distributionswege des jeweiligen Energieträgers.

Die Initiative "Hydrohub" der TÜV NORD GROUP

Weiterführende Informationen zum Thema Wasserstoff

Im Juli 2021 startete TÜV NORD GROUP die Initiative „Hydrohub“. Diese verfolgt das Ziel, Energieunternehmen, Industrien und Kommunen rund um das Thema Wasserstoff zu unterstützen und beraten. Das Hydrohub, das aus Vertreterinnen und Vertretern der verschiedenen Geschäftsbereiche formiert wird, soll Schlüsselthemen entwickeln und daraus neue Dienstleistungen ableiten. Darunter fallen Aufgabenfelder, wie die Entwicklung von Wasserstoffstandorten, die Sicherstellung einer nachhaltigen Wasserverwendung, die Entwicklung von Importstrategien sowie Emissions- und Reichweitenmessungen.

Weitere alternative Antriebe

Die Automobilwelt verändert sich rasant: Neben klassischen Benzin- und Dieselantrieben gewinnen alternative Antriebe zunehmend an Bedeutung. Ob Elektro, Brennstoffzelle, Hybrid oder gasbetriebene Fahrzeuge: sie alle bieten unterschiedliche Vorteile für Umwelt, Effizienz und Fahrkomfort. Entdecken Sie die verschiedenen Antriebsarten und erfahren Sie, welcher am besten zu Ihren Bedürfnissen passt.

Eine der wohl bekanntesten alternativen Antriebsformen stellt der Elektromotor dar.

Von einer Elektromaschine angetrieben, bezieht der Motor die dazu notwendige Energie aus einer Batterie, die sich an einer speziellen Ladesäule wieder aufladen lässt.

Die dabei entstehenden Betriebskosten sind deutlich geringer als bei einem Auto mit Verbrennungsmotor. Zudem entstehen keine Stickstoffoxide, weniger Feinstaub und CO²-Ausstoß.

Im Brennstoffzellenauto befinden sich ein Wasserstofftank, eine Brennstoffzelle und eine kleine Batterie, die immer dann eingreift, wenn etwas mehr Energie von Nöten ist. Da es sich bei Brennstoffzellen-Fahrzeugen im Grunde um Elektroautos handelt, ist es eine emissionsfreie und geräuscharme Alternative zu Verbrennungsmotoren.

Ein weiterer Vorteil: Wasserstoff ist das wohl am häufigsten vorkommende Element und eine nahezu unendliche Ressource.

Der Hybrid ist mit einem elektrisch- und fossil-betriebenen Motor ausgestattet. Beim seriellen Hybridauto ist die Verbrennungsanlage nur für die Stromerzeugung zuständig und dient als kleines Kraftwerk.

Beim parallelen Hybrid ist es anders. Hier wirken beide Motoren gleichzeitig. Warum das von Vorteil ist? Ganz einfach: Im Stadtverkehr kann rein elektrisch gefahren werden, bei längeren Strecken übernimmt der Verbrennungsmotor und bei voller Leistung arbeiten beide parallel.

Die Hybridtechnik hat sich bewährt und stößt dank des zusätzlichen Elektromotors weniger Treibhausgase als reine Diesel- oder Benzinfahrzeuge aus.

Das Plug-in-Hybrid-Fahrzeug unterscheidet sich von dem Hybrid vorrangig im Bereich der Lademöglichkeit.

Der Plug-in-Hybrid kann über ein Stromnetz aufgeladen werden – eine Möglichkeit, die es bei Hybridautos nicht gibt. Je nach Modell ist auch die elektrische Reichweite größer als bei einem Hybrid.

Mit einem Autogas betriebenen Fahrzeug lassen sich die Kraftstoffkosten um die Hälfte reduzieren. Autogas ist ein verflüssigtes Gemisch aus Propan und Butan und günstiger als Benzin. Vor allem bei Vielfahrern und Pkw mit hohem Verbrauch kann sich die Umrüstung zu Autogas rentieren.

Ebenfalls gut zu wissen: Auto- und Erdgas bringen steuerrechtliche Vorteile mit sich. Die Steuersätze sind hier sehr viel günstiger als bei Benzin und Diesel.

Erdgas ist ein brennbarer, organischer Rohstoff und in der Verbrennung wesentlich umweltfreundlicher als Benzin oder Diesel.

In Deutschland gibt es H-Gas und L-Gas, die sich durch den Methangehalt unterscheiden. Da dieser bei H-Gas höher ist, verbrauchen Fahrzeuge dieser Art weniger und haben zudem eine größere Reichweite.

Interessant: Erdgas wird in Kilogramm und nicht in Litern getankt.

Wirkungsgrad - Die Nutzbarkeit der Energie

Der Wirkungsgrad eines Gerätes gibt an, welcher Anteil der zugeführten Energie in nutzbringende Energie umgewandelt wird. Wie verhält es sich mit dem Wirkungsgrad bei den alternativen Antrieben? Wir haben uns die Wirkungsgrade der drei gängigsten Kraftanlagen genauer angesehen.

Der Elektromotor

Ein Elektromotor setzt rund 80 % der ihm zugeführten Energie in Bewegung um und gibt im Umkehrschluss nur 20 % der Energie an die Umwelt ab. Sicher müssen noch Verluste berücksichtigt werden, die beim Laden der Batterie anfallen. Dennoch kommt ein Elektrofahrzeug auf einen Wirkungsgrad von ca. 65 % und ist damit sehr viel effizienter als ein Wagen mit konventionellem Verbrennungsmotor. Zum Vergleich: Bei einem Dieselmotor liegt der Wirkungsgrad bei circa 45 %, bei einem Benziner unter optimalen Bedingungen bei ca. 30-35 %.

Die Brennstoffzelle

Eine Brennstoffzelle allein kommt auf einen Wirkungsgrad von 83 %, verbaut in einem Fahrzeug muss jedoch mit Einbußen gerechnet werden. Hier kann von einem Wirkungsgrad von 50 % ausgegangen werden. Diese nicht sehr genaue Effizienz beruht darauf, dass es sich bei der Brennstoffzelle um einen Energiewandler handelt, der Wasserstoff in elektrischen Strom umwandelt.

Betrachtet man die komplette Abfolge von Prozessen, von der Erzeugung des Wasserstoffs bis hin zur Umwandlung in elektrische Energie, bleibt lediglich ein Wirkungsgrad von circa 30 %. Damit ist die Brennstoffzelle hinsichtlich des Wirkungsgrades kaum besser als Fahrzeuge, die mit Diesel oder Benzin betrieben werden.

Der Hybridantrieb

Ein Hybridfahrzeug hat ebenfalls einen deutlich besseren Wirkungsgrad als ein Kraftwagen, der ausschließlich mit einer Verbrennungsanlage ausgestattet ist. Durch die Wahl und Aufteilung der zwei Antriebe wird der Gesamtwirkungsgrad stets optimiert. Je nachdem, was am effizientesten ist, wechseln Hybridautos zwischen den Antrieben oder laufen gleichzeitig mit Elektro- und Verbrennungsmotor.

Das sollten Sie wissen

Häufig gestellte Fragen zu Wasserstoffautos

  • Der Wirkungsgrad beschreibt den Anteil der gespeicherten Energie, die tatsächlich für den Antrieb des Fahrzeugs genutzt wird
  • Als Einzelkomponente kommt die Wasserstoff-Brennstoffzelle unter Standardbedingungen auf einen maximalen Wirkungsgrad von 83 %
  • In einem Fahrzeug wird von einem Wirkungsgrad von 50 % ausgegangen, da die Brennstoffzelle Energie für die Umwandlung von Wasserstoff in Strom benötigt
  • Betrachtet man den vollständigen Ablauf von der Wasserstoff-Herstellung bis hin zur Transformation in Bewegungsenergie, bleibt lediglich ein Wirkungsgrad von circa 30 %

Mehr zum Wirkungsgrad alternativer Antriebsarten find Sie unter Wirkungsgrade von Elektroautos.
 

Wasserstoff ist zwar hochentzündlich, explodiert aber niemals, ohne einen Auslöser und eine Zündquelle. Zudem vermischt er sich schnell mit der Umgebungsluft. Bei Wasserstoff-Brennstoffzellen-Autos besteht somit kein Grund zur Beunruhigung. Durch die Speicherung in separaten, druckfesten Tanks kommen sich Wasserstoff und Sauerstoff nicht in die Quere.

Zahlreiche Crashtests haben gezeigt, dass ein Totalschaden erforderlich ist, um den Wasserstofftank zu beschädigen und Wasserstoff freizusetzen.

Die Reichweite von Wasserstoffautos hängt vor allem von der Tankkapazität ab. Der Verbrauch und das Tankvolumen werden - im Gegensatz zu Verbrennerfahrzeugen - nicht in Litern, sondern in Kilogramm angegeben.

Manche Modelle schaffen eine Reichweite von über 600 Kilometern und sind in diesem Bereich vergleichbar mit Benziner- oder Dieselfahrzeugen. Batteriebetriebene Elektro-Fahrzeuge müssen hier schon einen großen Batteriespeicher vorweisen, um ähnliche Distanzen zu bewältigen.

Derzeit ist das Tankstellennetz für Wasserstoff noch lückenhaft, aber es gibt sie – die H2-Tankstellen und mobilen Stationen. Aktuell stehen deutschlandweit knapp über 100 öffentliche Wasserstoff-Tankstellen zur Verfügung (Stand: April 2022).

  • Diese Wasserstoff Tankstellen speichern gasförmigen Wasserstoff in Druckbehältern
  • Die meisten Wasserstoff Auto-Modelle, die heutzutage im Einsatz sind, verfügen über einen 700 bar starken Wasserstofftank, der an Wasserstoff-Tankstellen innerhalb von drei Minuten befüllt werden kann
  • Die Betankung ist schnell, unkompliziert und vergleichbar mit der Betankung mit fossilen Kraftstoffen
  • Der Preis für ein Kilogramm Wasserstoff beträgt an allen öffentlichen H2 MOBILITY H2-Tankstellen in Deutschland 9,50 € (brutto); Stand April 2022
  • Auf 100 km verbraucht ein Brennstoffzellen Auto ca. ein Kilogramm Wasserstoff
  • Die Kosten beim Tanken von Wasserstoff sind vergleichbar mit denen für Benzin
  • Bezahlt wird in Deutschland mithilfe der H2-Live-Tankkarte per Rechnung, postalisch oder per Mail. Wer nicht jedes Mal den Rechnungsbetrag überweisen will, kann beim Kartenantrag SEPA-Mandat wählen

Welche Wasserstoff Autos gibt es? Derzeit ist das Angebot von Wasserstoff Autos sehr begrenzt.

Die ersten „serienmäßigen“ Brennstoffzellen-Fahrzeuge auf dem europäischen Markt sind:

  • der Hyundai Nexo
  • und der Toyota Mirai

Von Mercedes gab es den GLC F-Cell, der aber inzwischen wieder vom Markt genommen wurde.

  • aut aktueller Liste des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) wird aktuell nur der Toyota Mirai gefördert
  • Eine Liste der förderfähigen Fahrzeuge hat das Bundesamt für Wirtschaft und  Ausfuhrkontrolle herausgegeben und können Sie sich hier anschauen
  • Im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie können Brennstoffzellen-PKW in Flotten von mindestens drei Fahrzeugen vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert werden. Nähere Informationen dazu finden Sie auf der BMDV-Internetseite.

Da Wasserstoff ausschließlich in Verbindungen mit anderen Stoffen wie Erdgas, Erdöl oder Wasser zu finden ist, muss er mittels Energie getrennt werden. Es gibt verschiedene, energieintensive Verfahren, um Wasserstoff herzustellen:

  • Beim Reformierungsverfahren entnimmt man fossilen Brennstoffen den Wasserstoff
  • Bei dem Verfahren der Wasserelektrolyse wird mit elektrischem Strom Wasser in seine Grundelemente gespalten
  • Die „Dunkle Fermentation“ dient der Herstellung von Biowasserstoff. Biomasse, Abwässer oder Reststoffe werden hierbei mithilfe von Mikroorganismen bei Dunkelheit und ohne Sauerstoffzufuhr in Wasserstoff und Kohlenstoffdioxid (CO2) geteilt

Je nachdem, ob Wasserstoff gasförmig oder flüssig gespeichert werden soll, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Lagerung:

  1. Druckgasspeicherung mittels Kavernenspeicher
    Besonders die unterirdischen Kavernenspeicher haben viel Potenzial. Mittels großer Anlagen in den Hohlräumen von Salzstöcken können hier hohe Mengen Wasserstoff im gasförmigen Zustand gelagert und bei Bedarf weiterverwendet werden. Während Großbritannien solche Kavernen bereits aktiv anwendet, entstehen bei uns zurzeit erste Forschungskavernen.
     
  2. Flüssiggasspeicherung in Kryotank
    Bei der Flüssiggasspeicherung wird Wasserstoff durch seine Herunterkühlung verflüssigt und bei -253˚C in Kryotanks gespeichert. Der Vorteil: Flüssiger Wasserstoff hat weniger Volumen als im gasförmigen Zustand. Flüssiggasspeicher eignen sich daher ideal für den Transport über große Distanzen hinweg.

Obwohl Wasserstoff farb- und geruchlos ist, spielen Farben dennoch eine wichtige Rolle. Sie entscheiden, ob und wie nachhaltig Wasserstoff produziert wird. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen vier Farbkategorien:

Grauer Wasserstoff

  • Dominierend in Deutschland ist zurzeit der graue Wasserstoff, der aus fossilen Brennstoffen (wie Erdgas, Erdöl oder Kohle) hergestellt wird
  • Bei der Produktion werden bis zu 10 Tonnen CO2 als Nebenprodukt erzeugt, die in die Atmosphäre gelangen


Türkiser Wasserstoff

  • Dieser wird mithilfe thermischer Spaltung von Erdgas erzeugt
  • Anstelle von CO2 entsteht hierbei fester Kohlenstoff, der sich weiter nutzen lässt
  • Werden zusätzlich erneuerbare Energien eingesetzt, ist der türkise Wasserstoff CO2-neutral


Blauer Wasserstoff

  • Die Herstellung von blauem Wasserstoff erfolgt ebenfalls auf Grundlage fossiler Brennstoffe
  • Allerdings gelangt bei diesem Verfahren kein CO2 in die Atmosphäre, da dieses unter dem Meeresgrund verpresst wird
  • So ist die Produktion CO2-neutral


Grüner Wasserstoff

  • Die nachhaltigste aller Farbkategorien ist der grüne Wasserstoff, bei dem die Energie aus Wind und Sonne entsteht
  • Er wird z.B. mittels Elektrolyse aus Wasser oder mit Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen
  • Damit ist grüner Wasserstoff CO2-neutral

Aktuell werden aus regenerativen Energien leider nur zwei Prozent des Wasserstoff-Bedarfs gedeckt, die fehlenden 98 Prozent werden aus Kohlenwasserstoffen wie Erdgas, Erdöl oder Kohle gewonnen.
Vor allem die Herstellung widerspricht daher derzeit dem Anspruch auf Umweltverträglichkeit.

  • Wasserstoff ist vielseitig einsetzbar und bietet somit die Grundlage, Treibhausgasemissionen in unterschiedlichsten Branchen zu verringern bzw. zu vermeiden.
  • Grüner Wasserstoff zählt im Zuge der Energiewende zu einer wichtigen Alternative im Verkehrssektor
  • Die Wasserstoffmobilität in Form eines Brennstoffzellensystems ist ein vielversprechendes Mittel zum Klimaschutz; vor allem dort, wo man die batterieelektrische Mobilität aufgrund ihres technischen Entwicklungsstandes oder äußerer Gegebenheiten nicht anwendet
  • Einsatzfelder sind besonders der Fern- und Schwerlastverkehr sowie die Schiff- und Luftfahrt
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