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Ratgeber und Tipps

Camper Ausbau

Verwirklichen Sie Ihren Traum vom individuellen Wohnmobil: Mit dem Kastenwagen-Ausbau gestalten Sie Ihr mobiles Zuhause ganz nach Ihren Vorstellungen – TÜV NORD begleitet Sie dabei mit Fachwissen und praktischen Tipps.

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Camperausbau mit Solaranlage und moderner Innenausstattung

Vom Kastenwagen zum Camper

Der Traum vom eigenen Wohnmobil beginnt oft mit einem Kastenwagen. Mit dem richtigen Know-how und einer sorgfältigen Planung lässt sich ein solcher Transporter in ein komfortables und sicheres Reisemobil verwandeln. TÜV NORD begleitet Sie auf diesem Weg mit wertvollen Tipps und praxisnahen Beispielen.

Planung und Vorbereitung

Der erfolgreiche Camper Ausbau beginnt mit einer sorgfältigen Planung. Überlegen Sie, wie Sie den Kastenwagen nutzen möchten: für Wochenendtrips, längere Reisen oder als dauerhaftes Zuhause? Definieren Sie Ihre Anforderungen an Schlafplätze, Küche, Stauraum und Autarkie. Ein detaillierter Ausbauplan hilft, Zeit und Kosten zu sparen.

Auswahl des geeigneten Kastenwagens

Beliebte Modelle für den Ausbau Kastenwagen sind der Citroën Jumper, Fiat Ducato und Mercedes Sprinter. Achten Sie auf folgende Kriterien:

  • Größe und Gewicht: Ein kompaktes Fahrzeug ist wendiger, bietet aber weniger Platz.
  • Zustand: Ein gut gewarteter Kastenwagen reduziert den Aufwand für Reparaturen.
  • Modell: Beliebte Modelle sind z. B. Citroën Jumper, Fiat Ducato oder Mercedes Sprinter.

Beachten Sie, dass Änderungen am Fahrzeug Auswirkungen auf die Zulassung haben können.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Camper-Ausbau

1

Isolierung und Verkleidung

Beginnen Sie mit der Isolierung des Innenraums, um Temperatur und Feuchtigkeit zu regulieren. Anschließend erfolgt die Verkleidung der Wände und Decke mit leichtem Sperrholz oder Filz.

2

Elektrik und Beleuchtung

Planen Sie das elektrische System sorgfältig. Installieren Sie eine Zweitbatterie, Solarpanels und Wechselrichter entsprechend Ihrem Energiebedarf. Achten Sie auf die Einhaltung der VDE-Vorschriften.

3

Möbelbau

Bauen Sie Möbel aus leichtem, stabilem Material wie Pappelsperrholz. Berücksichtigen Sie dabei die ergonomische Nutzung und den verfügbaren Raum. Sichern Sie alle Möbelteile fest, um Bewegungen während der Fahrt zu verhindern.

4

Küche und Wasserversorgung

Installieren Sie eine kompakte Küchenzeile mit Kochgelegenheit, Spüle und Kühlschrank. Für die Wasserversorgung benötigen Sie Frisch- und Abwassertanks sowie eine Pumpe. Achten Sie auf hygienische Materialien und einfache Wartung.

TÜV NORD Wohnmobil am Strand

Camper-Ausbau leicht gemacht

Sie möchten Ihren Camper fachgerecht ausbauen? Unsere TÜV NORD Experten haben alle relevanten Anforderungen für Sie in einer kostenlosen PDF zusammengestellt. So stellen Sie sicher, dass Ihr Umbau den gesetzlichen Vorgaben entspricht und der Zulassung nichts im Weg steht.

Technische Anforderungen und Sicherheitsaspekte

Für die Zulassung als Wohnmobil müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein:

  • Mindestausstattung: Sitzgelegenheit mit Tisch, Schlafgelegenheit, Kochmöglichkeit und Stauraum.
  • Sicherheitsgurte: Je nach Erstzulassung sind bestimmte Gurtarten vorgeschrieben.
  • Materialien: Verwendung von schwer entflammbaren und splittersicheren Materialien.
  • Fluchtwege: Mindestens zwei voneinander unabhängige Fluchtwege sind erforderlich.

Eine frühzeitige Abstimmung mit einem unserer TÜV NORD-Sachverständigen wird empfohlen, um alle Anforderungen zu erfüllen.

TÜV NORD-Abnahme und Zulassung als Wohnmobil

Nach dem Ausbau muss das Fahrzeug von einem anerkannten TÜV NORD Sachverständigen begutachtet werden. Dabei wird geprüft, ob alle gesetzlichen Vorgaben eingehalten wurden. Erst danach kann die Zulassung als Wohnmobil erfolgen. Beachten Sie, dass temporäre Einbauten, die leicht entfernbar sind, nicht zur Anerkennung als Wohnmobil führen.

Häufige Fehler beim Ausbau vermeiden

Um Probleme zu vermeiden, sollten folgende Fehler vermieden werden:

  • Unzureichende Planung: Führt zu Platzproblemen und Nachbesserungen.
  • Gewichtsüberschreitung: Kann rechtliche Konsequenzen und Sicherheitsrisiken mit sich bringen.
  • Schlechte Isolierung: Führt zu Kondenswasserbildung und Schimmel.
  • Fehlende Belüftung: Schlechte Luftqualität und Feuchtigkeitsprobleme.
  • Unsachgemäße Elektrik: Brandgefahr durch fehlerhafte Installationen.

Eine sorgfältige Planung und Umsetzung sind entscheidend für den Erfolg des Projekts.

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Praxisbeispiel: Ulfs Kastenwagen-Ausbau

Ein anschauliches Beispiel bietet der Ausbau von Ulf, der mit Unterstützung von TÜV NORD seinen Citroën Jumper in ein individuelles Wohnmobil verwandelt hat. Der Ausbau umfasste unter anderem:

  • Isolierung und Fenster: Installation von Dachfenstern und Seitenfenstern.
  • Elektrik: Verlegung von 40 m Leerrohren für die Verkabelung.
  • Möbelbau: Anfertigung von Dachschränken im Shabby-Chic-Stil.
  • Kosten: Gesamtkosten von ca. 37.000 Euro inklusive Fahrzeuganschaffung.

Ulf träumt von einem kompakten, funktionalen und wartungsarmen Wohnmobil für spontane Wochenendtrips und ausgedehnte Reisen durch Europa – gelegentlich auch abseits des Sommers, etwa zu Silvester in Skandinavien oder beim Skifahren in den Alpen. Wichtig ist ihm dabei: kein Bastelprojekt, sondern ein zuverlässiges Fahrzeug mit aktueller Technik und möglichst wenig „Kümmeraufwand“ im Alltag.

Seine Anforderungen im Überblick:

  • Zielgruppenutzung: Zwei Erwachsene + gelegentlich ein Enkelkind
  • Reiseziele: Wochenendfahrten im Umkreis von 300 km, Urlaube in Europa und ggf. Marokko
  • Wetter: Auch wintertauglich – Skandinavien, Skilauf, Silvester
  • Transport: Platz für Fahrräder, Kajak und Wintersportausrüstung
  • Campingverhalten: Nutzung kleiner Campingplätze, autarkes Stehen für 3–4 Tage (Stromanschluss nicht nötig), „Wildcampen“ ist die Ausnahme

Ulf legt Wert auf eine durchdachte Aufteilung, bequemen Innenraum auch bei Schlechtwetter und einfache Bedienbarkeit – ohne Umbauten, ohne große Tanks, ohne empfindliche Technik.

Klassische teil- oder vollintegrierte Wohnmobile kamen für Ulf nicht in Frage – zu groß, zu schwerfällig, zu technisch aufwendig. Auch viele fertig ausgebaute Kastenwagen scheiterten an Details: unbequeme Sitzplätze, unnötige Nasszelle mit Dusche (die in so kleinen Fahrzeugen kaum genutzt wird), und überfrachtete Technik.

Ein Kastenwagen-Ausbau nach eigenen Vorstellungen war die Lösung – „so viel wie nötig, so wenig wie möglich“.

Ulf entschied sich für einen Citroën Jumper L2H2 mit 140 PS, 3,3 t zulässigem Gesamtgewicht und Euro-6d-Abgastechnik. Der Neuwagen kostete rund 25.000 Euro. Vorteile:

  • Innenbreite 1,87 m – ideal für ein Querbett
  • Kompakte Außenmaße, aber gute Raumnutzung
  • Neufahrzeug: keine Altlasten, kein Wartungsrückstand
  • Doppelsitzbank vorn: insgesamt drei Sitzplätze

Kostenart                      Betrag

Basisfahrzeug (neu)     25.000 €

Umbau / Ausstattung   12.000 €

Gesamtkosten      ca. 37.000 €

  • Querbett im Heck (130 × 185 cm)
  • Dinette hinter Fahrersitz: Zwei Bänke à ca. 95 cm mit Notbettfunktion
  • Küchenblock im Schiebetürbereich
  • Stauraum unter dem Bett (u. a. für Sportausrüstung), Hängeschränke, Schwerlastschubladen im Heck, beheizter Trockenschrank

  • Dämmung: Armaflex an Wänden und Decke
  • Fenster: Zwei Dachfenster, sechs Seitenfenster für Licht und Offenheit
  • Energieversorgung:
    • Solaranlage für autarke Stromversorgung
    • Dieselheizung für wintertaugliche Nutzung
    • Kompressorkühlschrank
    • Ladebooster 12 V und 230 V
    • Wechselrichter (12 V → 230 V)
  • Wasser: Zwei 12-l-Kanister mit Tauchpumpe im Küchenblock
  • Kochen: Gasherd über Campinggaz (2,7 kg Flasche)
  • WC: Porta Potti unter der Sitzbank – für Notfälle oder nachts

Das Innenraumkonzept folgt klaren gestalterischen Prinzipien:

Gestaltungsprinzip                               Umsetzung

Waagerechte Flächen                        Naturholz

Senkrechte Flächen                           Farbige Oberflächen

Materialwahl                                      Natürliche, wohnliche Anmutung

Ablagen                                              Flexibel und gut zugänglich

Ziel: Ein Raum, in dem man sich auch bei schlechtem Wetter gerne aufhält – wohnlich, praktisch und reduziert auf das Wesentliche.

Fazit: Funktional, kompakt, persönlich

Ulfs Kastenwagen-Ausbau zeigt eindrucksvoll, dass ein individuelles Wohnmobil nicht teuer, überdimensioniert oder technisch überfrachtet sein muss. Mit klarem Fokus, durchdachtem Grundriss und sinnvoller Technik entsteht ein alltagstauglicher Camper für jede Jahreszeit – perfekt für zwei Personen und bereit für große Touren.

Kastenwagen‑Ausbau: Schritt für Schritt begleitet von TÜV NORD

Mit dieser fünfteiligen Video‑Serie begleitet TÜV NORD den spannenden Umbau eines Citroën Jumper L2H2 in ein kompaktes, funktionales Wohnmobil – maßgeschneidert für Freiheitsliebhaber.

Von der Fahrzeugwahl über Rechtliches, DIY‑Elektrik und Ausbau bis zur finalen TÜV‑Abnahme: Hier erhalten interessierte „Van‑Selbermacher“ alle wichtigen Tipps aus erster Hand – praxisnah, juristisch fundiert und direkt am realen Projekt.

Ulf stellt sein Basisfahrzeug vor – den Citroën Jumper L2H2 – und erklärt, warum er sich für einen Kastenwagen entschieden hat. Welche Anforderungen er an Materialien, Platz und Technik stellt und wie das Frühjahr bis zur ersten Fahrt abläuft. Ein gelungener Auftakt in die „vanlife“-Reise.
Im Gespräch mit Sachverständigem Mirco Lohmann erklärt Ulf, welche gesetzlichen Vorgaben bei einem Umbau zu beachten sind: Gewicht, Sitzplatzanordnung, Trennwände, Gasflaschen – und wie Dokumentation für die Wohnmobilzulassung aussehen muss.
Jetzt wird’s handwerklich: Ulf bohrt, entgratet, bringt Rostschutz auf, installiert die Elektrik-Leitungen und montiert Dach- und Seitenfenster. Viele praktische Tipps für Selbstausbauer und genau erklärt – ein Muss für DIY‑Fans.
Zeit für Details: Montage der Dachschränke im Shabby‑Chic, Installation von Solar- und Heiztechnik. Ulf erhält einen TÜV‑Zwischencheck: Werden Fensterbauartgenescheine, Standheizungstest, Sitz-Halterungen und Schrankverbindungen akzeptiert?
Nach fünf Monaten harter Arbeit erfolgt der finale TÜV‑Check: Gasanlage, Gewicht, Gutachten. Ulf erfüllt alle Anforderungen – und startet mit seinem selbst ausgebauten Wohnmobil in das erste Abenteuer. Ein emotionaler Abschluss mit praktischem Mehrwert.

Das sollten Sie wissen

Häufig gestellte Fragen zu Camper-Ausbau

Eine durchdachte Raumplanung ist entscheidend für effizienten Stauraum im Camper. Nutzen Sie multifunktionale Möbel wie Hubtischbetten oder Sitzbänke mit integriertem Stauraum. Zusätzliche Lösungen umfassen:

  • Hängeregale und Netze: Ideal für leichte Gegenstände und Kleidung.
  • Schmale Oberschränke: Nutzen Sie die Fahrzeughöhe effektiv aus.
  • Ausziehbare Schubladen unter dem Bett: Perfekt für sperrige Gegenstände.
  • Organizer an den Rückseiten der Sitze: Für Kleinteile und Reiseutensilien.

Diese Maßnahmen helfen, den verfügbaren Raum maximal auszunutzen und Ordnung zu halten.

Die Wahl der richtigen Isolierung hängt von Ihren Reiseplänen ab:

  • Armaflex: Ein geschlossenzelliger Schaumstoff, der sich besonders für Reisen in kältere Regionen eignet.
  • Natürliche Dämmstoffe: Materialien wie Hanf, Schafwolle oder Kork sind umweltfreundlich, jedoch in feuchten oder kalten Klimazonen weniger geeignet, da sie Feuchtigkeit aufnehmen können.

Zusätzlich empfiehlt sich die Verwendung von Antidröhnmatten unter der Isolierung, um den Geräuschpegel im Fahrzeug zu reduzieren.

Ein nachhaltiger Camper-Ausbau berücksichtigt sowohl ökologische als auch ökonomische Aspekte:

  • Recycling von Materialien: Nutzen Sie Secondhand-Portale für den Kauf von Solarpanels, Möbeln oder Dämmmaterialien.
  • Leichte Materialien: Verwenden Sie Materialien wie Pappelsperrholz, um das Fahrzeuggewicht zu reduzieren und den Kraftstoffverbrauch zu senken.
  • Energieeffizienz: Installieren Sie Solarpanels und LED-Beleuchtung, um den Energieverbrauch zu minimieren.

Diese Maßnahmen tragen dazu bei, die Umweltbelastung zu reduzieren und langfristig Kosten zu sparen.

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