Ratgeber und Tipps
Die Batterie von Elektroautos verliert mit zunehmendem Nutzungsgrad an Leistungsfähigkeit. Sie altert zum einen durch Lade- und Entladevorgänge selbst (Fachbegriff: zyklisch) und zum anderen durch die Zeit (kalendarisch). Mit ein paar Tricks können Sie die Langlebigkeit des Akkus erhöhen.
Jetzt Kontakt aufnehmenÄhnlich wie beim Smartphone, büßen auch Akkus von Elektrofahrzeugen im Laufe der Zeit einen Teil ihrer Leistungsfähigkeit ein.
Grund dafür sind unter anderem metallische Verbindungen, die sich im Lithium an der Elektrode anlagern (so genannte Dendriten) und dadurch den Spannungsaufbau mit der Zeit erschweren. Der Verlust von aktivem Material führt zudem zu einer Reduzierung der Gesamtkapazität.
Ungünstige Bedingungen, z.B. häufiges Schnellladen bei niedrigen Temperaturen, führen dazu, dass sich metallisches Lithium im Akku ablagert, was dessen Stromspeicher-Kapazitäten auf die Dauer erheblich reduzieren kann.
Die durchschnittliche Lebensdauer einer Batterie, d.h. die Dauer bis zur Unterschreitung der 70% Restkapazität, liegt bei etwa acht bis zehn Jahren.
Leistungsfähige Lithium-Ionen-Akkus halten mindestens 1.000 komplette Ladezyklen. Das heisst, bei einer Batteriekapazität von 60 kWh und einem angenommenen Verbrauch von 20 kWh pro 100 km reichen sie für mindestens 300.000 km. In der Realität halten Akkus deutlich länger durch, denn in der Regel wird das Auto nicht komplett leer gefahren und vollständig aufgeladen, sondern die Ladung erfolgt mittendrin. Das verlängert - durch die geringere Belastung - das Akkuleben.
Wie schnell eine neue Batterie altert und damit an Wert verliert, hängt von mehreren Faktoren ab: Fahrstil, Anzahl der Schnellladevorgänge oder große Temperaturschwankungen belasten moderne Batterien.
Sie als Fahrerin bzw. Fahrer eines Elektroautos haben also einen erheblichen Einfluss darauf, wie lange sich der Speicher nutzen lässt.
Grundsätzlich gilt:
Laden Sie möglichst erst vor dem Losfahren. Bei zeitversetztem Laden über Nacht programmieren Sie den Ladevorgang so, dass der Akku unmittelbar vor dem Losfahren voll ist. Somit können Sie mit betriebswarmen Batterien starten und Ihr Energieverbrauch ist durch entsprechende Konditionierung niedriger.
Laden Sie dann direkt nach der Fahrt. So hat der Akku noch die Betriebstemperatur. Das verkürzt die Ladezeit und reduziert Ladeverluste, insbesondere im Winter.
Je extremer die Außentemperatur, desto schneller altert der Akku. Versuchen Sie, Temperaturschwankungen, wie extremer Sommerhitze oder Winterkälte, möglichst auszuweichen.
Je höher der Energiebedarf, umso stärker wird die Fahrzeugbatterie belastet. Das führt im Akkuinnern zu Veränderungen und die Kapazität sinkt. Außerdem entlädt sich die Batterie bei maximalem Tempo schneller, was zu zusätzlichen Ladezyklen führt.
Wie für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor gilt auch für Elektroautos: Eine regelmäßige und professionelle Wartung verlängert die Lebensdauer. Ein Elektroauto ist zwar wartungsärmer als herkömmliche Autos, da weniger Verschließteile verbaut sind. Dennoch sollten Sie Ihr Fahrzeug jährlich bzw. nach Herstellervorgabe von einer Fachwerkstatt für Elektroautos überprüfen und warten lassen.
Bei der Inspektion des Elektroautos wird großes Augenmerk auf die Instandhaltung der Batterie – dem wichtigsten und teuersten Bauteil - gelegt.
Die Fahrzeug-Batterie altert stärker, je größer die Differenz zwischen dem Zustand vor und nach der Ladung ist. Die Alterung der Fahrzeugbatterie wird begünstigt, wenn der Ladehub (Differenz vor und nach der Ladung) besonders groß ausfällt. Eine Schnellladung verkürzt daher die Lebensdauer des Akkus.
Durch die Schnellladung können, je nach Thermomanagement, nach einer Weile sehr hohe Temperaturen im Akku entstehen, die zur Anlagerung von metallischem Lithium an der Anode führen können.
So laden Sie die Batterie Ihres Elektroautos richtig:
Viele E-Autos laden zu Hause oder am Arbeitsplatz.Das ist sinnvoll, da man dort ohnehin einige Stunden verbringt und das Auto in der Zwischenzeit problemlos laden kann. Zwar ist es möglich, ein E-Auto an der Haushaltssteckdose anzuschließen, schnell geht das jedoch nicht. Ein Stromer mit einer 41 kW-Batterie würde rund 21 Stunden zum Aufladen benötigen. Eine Dauerlösung sind Haushaltssteckdosen daher keineswegs. Empfehlenswert ist daher eine Wallbox, die schneller lädt und dank des Wohnungseigentumsmodernisierungsgesetzes (WEMoG) leichter installiert werden kann.
Eine 11-kW-Wallbox genügt in den meisten Fällen. Höhere Leistungen müssen vom Netzbetreiber genehmigt werden. Die Ausgaben für eine private Stromtankstelle können von 500 Euro bis 2500 Euro je nach Ausstattung variieren. Hinzu kommen noch die Anschlusskosten.
Ohne eigene Wallbox stehen deutschlandweit über 108.000 öffentliche Ladepunkte zur Verfügung, rund 20 % davon sind Schnelllader. Viele Super- und Baumärkte bieten ebenfalls Lademöglichkeiten. Bis 2030 soll die Zahl der Ladepunkte auf eine Million steigen.