Ratgeber und Tipps
Verhindern Sie teure Marderschäden am Auto – mit TÜV NORD‑Expertise zum bestmöglichen Frühling‑Schutz!
Marder machen im Frühling keine Pause: Sie beißen Kabel, Schläuche oder Dämmmatten an – oft mit Folgeschäden. Erfahren Sie hier, welche Schutzmethoden wirklich wirken, wie Sie unangenehme Duftmarken neutralisieren und welche Versicherungen greifen.
Marderschäden sind für viele Autofahrer eine unangenehme und oft kostspielige Frühlingsüberraschung: Jedes Jahr verursachen die kleinen Nager bundesweit Schäden in Millionenhöhe.
Ob angeknabberte Zündkabel, perforierte Kühlwasserschläuche oder zerstörte Isolierungen – die Folgen reichen von unruhigem Motorlauf bis zum teuren Motorschaden. In diesem Ratgeber zeigen Ihnen TÜV NORD Experten, wie Sie Marder frühzeitig vertreiben, welchen Schutzmethoden Sie wirklich vertrauen können und worauf Sie beim Versicherungsschutz achten sollten. So bleibt Ihr Auto sicher und betriebsbereit – auch während der Paarungszeit der Marder.
Marder beißen vor allem an folgenden Autoteilen:
Diese Komponenten sind besonders bissanfällig und führen bei Schädigung häufig zu Folgeschäden.
Risse oder Bissspuren an Gummimanschetten fallen oft erst spät auf. Dringen Wasser und Schmutz ein und tritt Lagerfett aus, können Antriebs- und Achsgelenke ernsthaft beschädigt werden. Auch Teile der Lenkung sind gefährdet.
Zündkabel, die von Mardern angebissen wurden können dazu führen, dass eine oder mehrere Zündkerzen nicht mehr richtig arbeiten und der Motor unrund läuft.
Die Motorkontrollleuchte gibt dann den Hinweis, dass mit der Motorsteuerung etwas nicht stimmt. Das Steuergerät schaltet in diesem Fall in ein Notlaufprogramm, mit dem Sie die nächste Werkstatt aufsuchen können. Das ist auch dringend anzuraten, denn da der Kraftstoff nicht mehr vollständig verbrannt wird, kann im schlimmsten Fall der Katalysator beschädigt werden. Zudem sinkt auch die Motorleistung drastisch.
Perforierte Kühlwasserschläuche führen zu Kühlmittelverlust. Die Motortemperatur steigt an – eine Überhitzung ist die Folge, die im schlimmsten Fall zu einem Motorschaden führen kann.
Ein Marderschaden an den Unterdruckleitungen kann die Motorleistung verringern und den Motor ins Notlaufprogramm zwingen. Kritisch wird es, wenn der Bremskraftverstärker ausfällt – die Bremswirkung ist dann deutlich eingeschränkt.
Zur Marderabwehr greifen viele zunächst zu Gerüchen – von Mottenkugeln über WC-Steine bis hin zu Hundehaaren. Wirklich effektiv ist das jedoch nicht, da sich Marder schnell an diese Düfte gewöhnen. Selbst Duftstoffe aus dem Handel bieten nur kurzzeitigen Schutz.
Mit einem engmaschigen, etwa ein Quadratmeter großen Stück Maschendraht, das unter das Auto gelegt wird, können Sie dem Marder den Zugang zum Motorraum erschweren. Effektiver ist es, den Motorraum von unten abzudichten.
Der Kfz-Fachhandel bietet Schlauchmanschetten aus Hartkunststoff an, die über freiliegende Kabel gezogen werden. Diese müssen selbstverständlich mit großer Sorgfalt angebracht werden, damit sie auch starken Vibrationen standhalten können. Die häufig angegriffenen Schläuche und Achsmanschetten können Sie damit aber leider nicht schützen.
Marder werden vom Geruch ihrer Artgenossen angelockt und reagieren dann oft besonders aggressiv. Deshalb kann eine Motorwäsche sinnvoll sein, sobald der Verdacht besteht, dass sich ein Marder in der Nähe aufgehalten hat.
Marder sind nachtaktiv und meiden deshalb helles Licht. Parken Sie Ihr Auto im öffentlichen Raum also am besten unter einer Straßenlaterne. Für Carports und Privatparkplätze empfiehlt es sich, einen Scheinwerfer oder eine starke Lichtquelle anzubringen und diese an einen Bewegungsmelder zu koppeln.
Ultraschallgeräte senden hochfrequente Töne aus, die für das menschliche Ohr nicht hörbar sind, Marder jedoch stören sollen. Der Vorteil: Der Einbau ist in wenigen Minuten erledigt. Der Nachteil: Marder gewöhnen sich mit der Zeit an gleichbleibende Geräusche. Empfehlenswert sind daher hochwertige Geräte mit wechselnden Frequenzen, die den Gewöhnungseffekt minimieren.
Eine der effektivsten Methoden zur Marderabwehr sind die im Handel erhältlichen Elektroschocker, die mittels kleiner Elektroplättchen den unliebsamen Eindringlingen bei Berührung einen Stromschlag verpassen. Die Plättchen werden an den gefährdeten Stellen und den Zugangsstellen zum Motorraum angebracht und mit der Autobatterie verbunden. Dort bringt ein Zentralmodul die Batteriespannung auf eine für Mensch und Tier unschädliche Hochspannung. Die Plättchen verbrauchen nur wenig Strom und sind bei eingeschalteter Zündung oder geöffneter Motorhaube außer Betrieb.
Lassen Sie den Einbau eines „Elektroschockers“ am besten vom Fachmann erledigen. Die Investition von rund 300 Euro lohnt sich – denn die möglichen Schäden durch Marder können deutlich teurer werden.
Direkte Marderschäden sind meist durch die Teilkasko- und Vollkaskoversicherung versichert. Im Schadenfall übernimmt die Teilkasko im Rahmen der vereinbarten Deckungssumme und einer möglichen Selbstbeteiligung den Schaden.
Allerdings haben nicht alle Versicherungen den Marderschutz in der Teilkasko. In vielen Tarifen sind außerdem die Folgeschäden ausgeschlossen. Wenn der Marder also die Kühlschläuche anknabbert und wenn trotz überhöhter Temperaturanzeige weiter mit dem Fahrzeug gefahren wird, ist ein daraus resultierender Motorschaden nicht versichert.
Am besten erkundigen Sie sich bei Ihrer Kfz-Versicherung, ob indirekte Marderschäden mit abgedeckt werden.
Eine Kombination aus:
gilt als besonders wirkungsvoll.
Teilkasko übernimmt die direkten Schäden wie zerbissene Kabel oder Schläuche. Bei damit verbundenem Motorschaden oder defektem Motor, müssen meist Zusatzleistungen versichert sein. Prüfen Sie daher Ihren Kfz-Versicherungsschutz.
Nein, Marder bevorzugen keine bestimmte Antriebsart. Am häufigsten greifen sie Kabel, Schläuche und Dämmmaterial im Motorraum an – beides finden sie sowohl in E‑Autos als auch Verbrennern.
Verbrenner können sogar stärker betroffen sein, da sie nach Fahrten wärmer bleiben und mehr angreifbare Komponenten wie Zündkabel bieten.
Ja, auf Dauer kann der Versicherungsschutz für E-Autos teurer werden – vor allem, wenn der Tarif keine oder nur eingeschränkte Leistungen bei Folgeschäden bietet. Grund dafür sind die hohen Reparaturkosten: Hochvoltkabel müssen nach einem Marderbiss meist komplett ausgetauscht werden.