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Ratgeber und Tipps

Wohnmobil-Kaufratgeber

Ein gebrauchtes Wohnmobil ist der ideale Einstieg in die Welt des flexiblen Reisens. Damit der Kauf zur richtigen Entscheidung wird, gibt TÜV NORD bewährte Tipps zur Besichtigung wichtiger Fahrzeugbereiche wie Karosserie, Unterboden, Motorraum, Reifen, Elektronik sowie zur Dokumentenprüfung (z. B. Prüfprotokoll, Bedienungsanleitun­gen, Fahrzeugpapiere).

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Zwei Personen im Wohnmobil auf einer Reise

Darauf sollten Sie beim Kauf eines gebrauchten Wohnmobils achten

Ein gebrauchtes Wohnmobil ist ideal für Einsteiger in die mobile Freiheit – doch damit aus dem Traum kein Ärger wird, zählen Karosserie, Technik, Gasanlage und Prüf-Historie.

Der prüfende Blick auf das Fahrzeug

  • Karosserie: Achten Sie auf Kratzer, Dellen, Lackunterschiede, Roststellen oder Alufraß – insbesondere an Übergängen zwischen GFK und Metall oder um Fenster und Dachluken. Licht mitgebrachte Schattenbereiche nutzen, um Unebenheiten sichtbar zu machen.
  • Unterboden: Untersuchen Sie Rahmen, tragende Teile und die Bodenplatte auf Korrosion oder Schäden – am besten mit Taschenlampe und leichtem Klopfen, um marode Stellen zu erkennen.
  • Motorraum: Öffnen Sie die Motorhaube und prüfen Sie den Zustand von Öl, Kühlmittel und Bremsflüssigkeit. Kontrollieren Sie Schläuche, Riemen, Kabel und den Batteriezustand auf sichtbare Schäden oder Verschleiß.
    Felgen & Reifen: Prüfen Sie die DOT‑Nummer auf Alter und das Profil – laut Empfehlung nicht älter als sechs Jahre, und Abnutzung über gesamte Lauffläche sollte gleichmäßig sein.
  • Elektronik im Wohnmobil: Testen Sie Beleuchtung, Scheibenwischer, Steckdosen, Wasserpumpen, Sat‑/TV‑Module, Bord‑Kühlboxen und Sicherungskasten auf Funktion.
     

Wichtige Nachfragen & Dokumente

  • Hauptuntersuchung (HU): Erfragen Sie Datum der letzten HU und das Fälligkeitsdatum der nächsten. Lassen Sie sich den vollständigen Prüfbericht zeigen – insbesondere, ob erhebliche Mängel vorlagen.
  • Prüfprotokoll: Das Protokoll der letzten HU sollte Ihnen vollständig vorgelegt werden – inkl. etwaiger Nachprüfungen oder Fristen.
  • Bedienungsanleitung: Damit erkennen Sie Ausstattung, Sonderfunktionen und mögliche Umbauten bzw. Einbauten.
  • Fahrzeugdokumente: Dazu zählen Zulassungsbescheinigung Teil I & II, Eintragungen zu Sonderausstattungen (z. B. Felgen, Gasinstallation, Anhängerkupplung), bisherige Bescheinigungen zur Gasprüfung und Dichtigkeit.

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So gelingt die Probefahrt & Innensicht

Probefahrt

Bestehen Sie unbedingt auf eine Probefahrt, wenn Sie ein gebrauchtes Wohnmobil, Wohnwagen oder einen Kastenwagen kaufen möchten.

Dabei können Sie überprüfen, ob 

  • Kupplung,
  • Getriebe,
  • Bremsanlage und
  • alle elektrischen Einrichtungen 

problemlos funktionieren und keine ungewöhnlichen Geräusche auftreten. Zusätzlich erfahren Sie, wie sich das Fahrzeug auf Landstraße, Autobahn und im Stadtverkehr verhält – so bekommen Sie ein echtes Gefühl für Leistung, Fahrkomfort und Alltagstauglichkeit.

Checkliste Innenraum (bei Wohnmobilen & Wohnwagen)

  • Sind Polster, Textilien und Oberflächen in gutem Zustand? Öffnen sich Scharniere, Türen und Klappen leicht und ohne Widerstand?
  • Ist der Innenraum frei von Roststellen, Feuchtigkeit und Schimmel?
  • Sind die Leitungen des Frischwassertanks unbeschädigt und frei von Algen?
  • Funktionieren Toilette, Duschwanne und Waschbecken einwandfrei?
  • Brennt der Kocher gleichmäßig und in bläulicher Flamme?
  • Funktionieren alle Lampen sowie elektrischen Einrichtungen problemlos?

Checkliste Gasanlage (bei Wohnmobilen & Wohnwagen)

  • Liegt eine gültige Bescheinigung der letzten Gasprüfung vor?
  • Sind Einbauten oder Änderungen dokumentiert und geprüft?
  • Sind die Gasflaschenschränke dicht und sicher verschlossen?

Checkliste Bordtechnik (nur bei Wohnmobilen)

  • Entspricht der Kilometerstand dem Gesamtzustand und den Wartungseinträgen?
  • Wurde der Ölwechsel gemäß dem empfohlenen 2‑Jahres-Intervall bzw. Wartungsanzeige durchgeführt?
  • Zeigen Kontrollboard, Sicherungskasten und Anzeigen keine Fehler oder Mängel?

Wohnbereich einrichten – praktisch & sicher

  • Möbel wie Schränke und Tische müssen fest installiert sein – der Tisch darf ausklappbar sein.
  • Materialien sollten schwer entflammbar, Kanten abgerundet und Schränke verriegelbar sein, damit nichts bei einer Gefahrenbremsung herausfliegt.
TÜV NORD Tipp

Informieren Sie sich im Vorfeld, welche Händler eine Probefahrt mit Ihrem Wunschfahrzeug ermöglichen und lassen Sie sich den Termin am besten direkt bestätigen. Klären Sie außerdem vorab wichtige Details: Wer übernimmt die Spritkosten? Wie viele Kilometer sind erlaubt? Und wie lange darf die Probefahrt dauern? So sind beide Seiten auf der sicheren Seite.

Das sollten Sie wissen

Häufig gestellte Fragen zum Kauf von Wohnmobilen

Eine lückenlose Wartungshistorie (z. B. Ölwechsel, Inspektionsnachweise, Reparaturen) ist essenziell – sie zeigt Pflegezustand und minimiert Risiken teurer Reparaturen nach dem Kauf. Bitten Sie zur Einsicht auch um Rechnungen oder Eintragungen aus dem Serviceheft.

Lassen Sie sich die vollständigen Fahrzeugdokumente geben: HU‑Prüfprotokoll, Bedienungsanleitung, Zulassungsbescheinigung Teil I & II, sowie ggf. Nachweise zu Umbauten oder Gasprüfung. Fragen Sie auch nach Datum der letzten HU und dem Fälligkeitstermin der nächsten.

Bei einem Privatkauf kann die Gewährleistung in der Regel ausgeschlossen werden. Verweigert der Verkäufer die Einsicht ins Scheckheft oder verweigert die Probefahrt, sollten Sie besonders vorsichtig sein. Der Gewährleistungsausschluss gilt nur, wenn alle Mängel offen gelegt wurden. Eine versteckte Mangelverschleierung kann dennoch rechtlich einklagbar sein.

Achten Sie auf unverzichtbare Sicherheitsfeatures wie Airbags, ESP oder Isofix-Verankerungen. Seit 2014 sind beispielsweise ESP-Systeme gesetzlich vorgeschrieben. Ältere Modelle ohne solche Sicherheitstechnik sollten daher besonders gründlich geprüft werden. 

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