Arbeits- und Gesundheitsschutz
Gesunde Mitarbeitende mithilfe moderner Tools – erfahren Sie mehr über den Trend des digitalen betrieblichen Gesundheitsmanagements.
Zum Blog Wissen kompaktDie Arbeitswelt ist im Wandel und die Covid-19-Pandemie hat manche Entwicklung beschleunigt. Das fängt beim Trend hin zum Homeoffice an. In einer Umfrage der Krankenkasse DAK gaben 58 Prozent der Befragten an, sich vorstellen zu können, in Zukunft die Hälfte der Zeit in den eigenen vier Wänden zu arbeiten.
Diese Verlagerung des Arbeitsplatzes wirkt sich auf das betriebliche Gesundheitsmanagement aus. Daniel Streich, Leitung Betriebliches Gesundheitsmanagement bei TÜV NORD MEDITÜV, meint: „Was bringt ein Vortragsangebot im Betrieb, wenn niemand vor Ort ist?“ Allerdings ist das nur einer von mehreren Gründen dafür, dass digitales betriebliches Gesundheitsmanagement im Trend liegt.
Wichtig festzuhalten ist: Inhaltlich unterscheidet sich ein digitales BGM nicht von einem analogen Gesundheitsmanagement. Stattdessen definiert es sich dadurch, dass digitale Methoden und Instrumente zur Anwendung kommen.
Diese können für unterschiedliche Ziele eingesetzt werden:
Oft gehen mehrere Anwendungsbereiche Hand in Hand.
Gerade Apps erfreuen sich im BGM wachsender Beliebtheit. Daniel Streich sieht einen Grund dafür darin, dass es sich um sehr niedrigschwellige Angebote handele. „Der Weg zum Installieren und Ausprobieren ist kurz, das kann jeder individuell und in Ruhe für sich machen.“ Dass gute Fitness-Apps meist kostenpflichtig sind, ist ein weiterer Anreiz für Mitarbeiter:innen, kostenlose Angebote ihrer Betriebe auszuprobieren.
Einen (großen) Schritt weiter gehen BGM-Komplettsysteme. Dabei handelt es sich um Managementplattformen, die mehrere digitale Einzelkomponenten einbinden. In Komplettsystemen lassen sich teilweise alle Schritte eines betrieblichen Gesundheitsmanagements von der Bedarfsanalyse bis zur Evaluation abbilden.
Dass digitale Tools im betrieblichen Gesundheitsmanagement an Bedeutung gewinnen, liegt an ihren Vorteilen für Betriebe und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:
Schließlich machen digitale Tools ein betriebliches Gesundheitsmanagement gerade für jüngere Mitarbeiter:innen attraktiver.
Allerdings sind mit einem digitalen BGM auch Herausforderungen verknüpft. Dazu gehört, dass es für entsprechende Tools (noch) keine einheitlichen Qualitätsstandards gibt. Außerdem müssen Verantwortliche das Thema Datenschutz im Kopf behalten und darauf achten, dass vor lauter Digitalisierung die menschliche Komponente nicht zu kurz kommt.
Daniel Streich betont: „Unternehmen, die ihr BGM zum Beispiel um eine App oder ein Internetportal ergänzen wollen, müssen sich zuerst mit dem Betriebsrat auseinandersetzen und genau klären, welche Daten für wie lange gesammelt werden. Selbstverständlich darf es sich nur um anonymisierte Daten handeln.“
Daneben ist es wichtig, digitale Instrumente sorgfältig auszusuchen. Abgesehen vom Datenschutz spielen Faktoren wie der Support, die Bedienung, eine individualisierte Ansprache von Zielgruppen oder Möglichkeiten zur Erweiterung eine zentrale Rolle.
Ganz gleich, wie gut digitale Fitness-Apps und BGM-Plattformen sind, ganz können sie den persönlichen Kontakt nicht ersetzen, weder den persönlichen Kontakt zwischen Kolleginnen und Kollegen noch das analoge Mitarbeitergespräch. Deshalb ist ein ausschließlich digitales BGM keine gute Idee.
Allerdings eröffnen digitale Instrumente neue, wertvolle Potenziale für die Gesundheitsförderung in Unternehmen. Diese werden umso wichtiger, je mehr sich das moderne Arbeitsleben weg vom Büro und hin zum Homeoffice oder mobilen Arbeitsplatz bewegt. Mit ein bisschen Glück, Geschick bei der Auswahl und guter Kommunikation können Betriebe dann mit Apps dazu beitragen, dass sich das Arbeiten an jedem Ort besser anfühlt.
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