Personalentwicklung
Durch Mitarbeiterentwicklung mit Veränderungen Schritt halten: Erfahren Sie, wie Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben, indem sie Mitarbeitende fördern.
Zum Blog Wissen kompaktVielleicht haben Sie schon einmal einen Satz wie diesen gehört: Unternehmen, die heute erfolgreich sein wollen, müssen durch eine VUCA-Welt navigieren.
Damit ist kein ferner Planet gemeint, sondern die moderne (Arbeits-)Welt. Nach dem VUCA-Modell, das im Ursprung auf das amerikanische Militär zurückgeht, ist diese von vier Eigenschaften geprägt: Unbeständigkeit (Volatility), Ungewissheit (Uncertainty), Komplexität (Complexity) und Mehrdeutigkeit (Ambiguity). Rahmenbedingungen verändern sich ständig, Anforderungen werden komplexer und Prognosen sind nur schwer zu treffen.
Eine entscheidende Voraussetzung, um unter diesen Bedingungen erfolgreich zu wirtschaften, ist gezielte Mitarbeiterentwicklung. In diesem Beitrag gehen wir darauf ein, warum es so wichtig ist, Mitarbeitende zu fördern, und wie Unternehmen dabei am besten vorgehen.
Mitarbeiterentwicklung umfasst sämtliche Maßnahmen zur Erhaltung, Entwicklung und Verbesserung des Qualifikationsprofils und somit der Arbeitsleistung der Mitarbeitenden. Roland Bursy, Geschäftsführer TÜV NORD Akademie, betont: „Entscheidend ist, wo ein Unternehmen hin will und welche Kompetenzen es dafür braucht.“ Es gilt, die Fähigkeiten und Neigungen der Mitarbeitenden zu erkennen, zu erhalten und gezielt weiterzuentwickeln, um sie in Übereinstimmung mit den Anforderungen des Unternehmens zu bringen.
Auch wie Mitarbeiterentwicklung betrieben wird, unterscheidet sich stark. Ein größerer Teil, als oftmals angenommen, so Roland Bursy, finde während der Arbeit statt. „Die meisten denken zuerst an Mitarbeiterentwicklung off the job, also zum Beispiel an Seminare. Aber ein großer Teil von Mitarbeiterentwicklung geschieht on the job."
Unternehmen sollten verschiedene Entwicklungsinstrumente einsetzen, um das jeweilige Entwicklungsziel effektiv zu erreichen. Im Idealfall werden mehrere Instrumente kombiniert.
Die wichtigsten Instrumente zur Mitarbeiterentwicklung im Überblick:
Die Digitalisierung eröffnet dabei neue Möglichkeiten in der Mitarbeiterentwicklung. Ein besonders großes Potenzial spricht Roland Bursy sogenannten immersiven Lernformen wie z. B. Virtual Reality zu, weil diese praxisnahe Schulungen in virtuellen Umgebungen erlauben. „Knapp 90 Prozent von dem, was Sie in einem Training lernen, verlernen Sie wieder, wenn Sie es nicht aktiv trainieren oder zur Anwendung bringen. Wenn Sie etwas aber selbst ausprobiert und die Handgriffe ausgeübt haben, bleibt es haften. Deshalb werden VR- und AR-Anwendungen Mitarbeiterentwicklung auf ein neues Level heben.
Virtuelle Realität ermöglicht es, in andere Rollen zu schlüpfen und soziale Fähigkeiten zu trainieren. Die VR-Umgebungen bieten hierbei vielfältige Möglichkeiten mit Unterstützung von künstlicher Intelligenz (KI) effektiv zu lernen. Beispiele für Soft Skill Trainings:
„Das kann man pauschal nicht sagen. Renommierte Weiterbildungsanbieter setzen in ihren Seminaren verschiedene Maßnahmen zur Sicherung des Lernerfolgs ein und geben ihren Teilnehmenden die Möglichkeit zum aktiven Praxistransfer. Wichtig sind ein durchdachtes Lernkonzept sowie gut geschulte Referierende.“, erläutert Roland Bursy.
Auch für Mitarbeitende spielt die Möglichkeit der persönlichen Weiterentwicklung im beruflichen Kontext eine wichtige Rolle. Zum einen können neues Wissen und neue Qualifikationen zur Befriedigung von individuellen Bildungsbedürfnissen beitragen. Zum anderen können Mitarbeitende ihre Aufstiegschancen im Unternehmen hierdurch verbessern und sich im Beruf selbst verwirklichen. Auch verbessert sich ihre Employability, also ihre Fähigkeit zur langfristigen Einsetzbarkeit in der dynamischen VUCA-Welt.
Ein gutes Mitarbeiter-Coaching unterstützt Sie auf vielen Ebenen, Herausforderungen zu bewältigen und Ihre berufliche Situation zu verbessern. Weil Ihr Coach individuell auf Ihre Situation, Ihre Bedürfnisse und Ziele eingeht, erhalten Sie keine Lösung von der Stange. Sie erfahren, wie Sie Ihre eigenen Ressourcen erfolgreich einsetzen, um Ihre Ziele zu erreichen.
Der steigende Stellenwert von Mitarbeiterentwicklung für Unternehmen hat viel mit den folgenden Rahmenbedingungen zu tun:
In Zusammenhang mit Weiterbildung ist oft von Future Skills die Rede. Dabei handelt es sich um die Kompetenzen, die am Arbeitsmarkt der Zukunft und größtenteils heute schon besonders nachgefragt werden. Eine einheitliche Definition dieser Kompetenzen gibt es nicht. Stifterverband und McKinsey & Company teilt sie in vier Kategorien ein: "klassische Kompetenzen", "digitale Schlüsselkompetenzen", "technologische Kompetenzen" und "transformative Kompetenzen".
Für Roland Bursy spielt es eine große Rolle, dass Arbeitnehmende in der Lage sind, Daten in Informationen umzuwandeln und sie sinnvoll miteinander zu verknüpfen, mitzudenken und zu lernen. Dazu kämen Führungskompetenzen und Empathie. „Diese Fähigkeiten werden oft vernachlässigt, weil man sich sehr auf das Technische konzentriert. Wir brauchen eine Belegschaft, die mitdenkt und in der Lage ist, viele Informationen auf ein verständliches Maß herunterzubrechen.“
Future Skills können auf drei Ebenen gefördert werden:
Abhängig von der Ebene, können verschiedene Personalentwicklungs-Instrumente zum Einsatz kommen.
Für den Anfang empfiehlt Roland Bursy eine Analyse des Status quo. „Wie ist die Belegschaft aufgestellt? Welche Kompetenzen besitzen die Mitarbeitenden und welche nicht?“ Außerdem sollten sich Verantwortliche einen Überblick darüber verschaffen, wie viele Mitarbeitende sich in den nächsten Jahren in den Ruhestand verabschieden und wo moderne Technologien mittel- oder langfristig die Effizienz steigern.
„Dann können sie gemeinsam mit den Mitarbeitenden einen Entwicklungsplan erstellen. Die Möglichkeit, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln, erhöht das Commitment und die Bindung der Mitarbeitenden. Besonders motivierend sei es, Fortschritte an Belohnungen wie ein höheres Gehalt, mehr Verantwortung und/oder eine andere Stelle zu koppeln. „Idealerweise beginnen Verantwortliche heute damit, Lücken, die in vier Jahren entstehen, zu schließen.“ Am besten gelingt all das, wenn Unternehmensleitung, Führungskräfte und die Personalbereiche an einem Strang ziehen.
Roland Bursy beobachtet, dass der hohe Stellenwert von Mitarbeiterentwicklung mittlerweile in den meisten Unternehmen erkannt wird. Allerdings betrachteten immer noch viele Arbeitgeber die Ausgaben dafür als Kosten statt als Investitionen in den eigenen Erfolg.
Das rächt sich schnell. Schließlich entscheidet das Kompetenzset von Mitarbeitenden mit darüber, ob ein Unternehmen wettbewerbsfähig bleibt. Deshalb und weil sich die Rahmenbedingungen in der VUCA-Welt ständig ändern, empfiehlt Roland Bursy auch, einen Entwicklungsplan mindestens einmal im Jahr zu überprüfen und, falls nötig, nachzusteuern. So bleibt Mitarbeiterentwicklung up to date und das Unternehmen ebenfalls.
Welche fünf Gründe für den Einsatz von Virtual Reality in der Mitarbeiterentwicklung sprechen, hat uns Torsten Fell, Experte für Corporate Learning, Digitale Transformation und Immersive Experience, verraten.
Berufliche Weiterbildung hat viele Gesichter und trägt maßgeblich zum Erfolg der Mitarbeitenden sowie des ganzen Unternehmens bei. In unserem Blog "Wissen kompakt" lesen Sie Fachbeiträge zu aktuellen Fragestellungen, die jetzt und in der Zukunft Ihre Arbeitswelt bestimmen.
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