Qualitätsmanagement
Erfahren Sie mehr darüber, welche Aufgaben Qualitätsmanager:innen haben und warum sie so wichtig sind für Unternehmen.
Zum Blog Wissen kompaktPersonen und Institutionen, die die Qualität von Produkten überwachen, sind kein neues Phänomen. Im Mittelalter beispielsweise kümmerten sich die Zünfte um die Qualitätssicherung im Handwerk, indem sie Standards vorgaben und Waren kontrollierten. Anfang des 20. Jahrhunderts kam in Amerika die Rolle des Inspekteurs auf, der am Ende von Produktionsprozessen defekte Teile aussortierte.
Heute beschäftigen vor allem mittlere und große Unternehmen Qualitätsmanager:innen. Deren Rolle geht aber weit über die von Kontrolleur:innen hinaus. Vielmehr leisten sie einen entscheidenden Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen.
In diesem Beitrag befassen wir uns damit,
Anders als Inspekteure früher sind Qualitätsmanager:innen nicht nur für die Produkt- beziehungsweise Dienstleistungsqualität, sondern auch für die Prozessqualität und die Unternehmensqualität zuständig.
Zu ihren Hauptaufgaben gehören die folgenden:
Auch wenn die Begriffe oft synonym verwendet werden, sind Qualitätsmanagementbeauftragte beziehungsweise Qualitätsbeauftragte und Qualitätsmanager:innen nicht dasselbe. Erstere kümmern sich schwerpunktmäßig um die operative Produkt-, Dienstleistungs- und Prozessqualität, während sich Qualitätsmanager:innen auf strategische Aufgaben konzentrieren. Qualitätsauditor:innen sind für Audits von QM-Systemen zuständig und zeichnen sich durch ihre Methodenkompetenz aus.
Qualitätsmanager:innen müssen Kundenanforderungen, Gesetzesvorschriften und die strategische Ausrichtung ihres Unternehmens unter einen Hut bekommen. Diese Aufgabe lässt sich nur durch umfassende Kompetenzen bewältigen:
Hard und Soft Skills gehen also idealerweise Hand in Hand. Für Werner Lobinger, Geschäftsführer und Mitinhaber der VIA Management Consulting GmbH, ist es entscheidend, dass Qualitätsmanager:innen in der Lage sind, unterschiedliche Positionen und Interessen in einem Unternehmen einzubeziehen. Schließlich sind sie mit diesen tagtäglich konfrontiert. Gelingt Ihnen das, werden sie mit einem abwechslungsreichen, spannenden Arbeitsalltag belohnt. „Wenn eine Person die notwendigen Anforderungen erfüllt, ist es ein sehr vielseitiger und spannender Job. Ein:e Qualitätsmanager:in organisiert die Arbeit mit und hat Einblicke in alle Unternehmensbereiche.“
Weil in der Regel die Weisungsbefugnis fehle, seien allerdings diplomatisches Geschick und die Rückendeckung durch die Geschäftsführung entscheidend. „Eine Person allein kann kein Qualitätsmanagement machen.“ So könne es durchaus vorkommen, dass ein:e Bereichsleiter:in aus Zeitgründen oder Angst vor dem Ergebnis keine Kundenbefragung durchführen wolle. Dann muss ein:e Qualitätsmanager:in in der Lage sein, sich gegen diesen Widerstand durchzusetzen.
Für die Position als Qualitätsmanager:in gilt: Viele Wege führen zum Ziel. Theoretisch, so Werner Lobinger, könne die Geschäftsführung einfach Personen ernennen. Eine konkrete Ausbildung sei nur in bestimmten Branchen gesetzlich gefordert.
In der Regel müssen Kandidat:innen aber nachweisen, dass sie für die Aufgabe geeignet sind.
Dies können sie über
Oft steigen Qualitätsmanager:innen stufenweise in ihre Position auf, zum Beispiel vom Qualitätsbeauftragten zum Qualitätsauditor.
Gut zu wissen:
Angehende Qualitätsmanager:innen sollten sich darüber im Klaren sein, betont Werner Lobinger, dass Qualitätsmanagement nie abgeschlossen sei. Schließlich sei kontinuierliche Optimierung ein wichtiger Bestandteil der DIN EN ISO 9001 und des PDCA-Zyklus, der Qualitätsmanagementsystemen zugrunde liegt.
Egal wie sich die Arbeitswelt verändert, Qualität wird auch in den nächsten Jahren eine zentrale Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen spielen. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an das Qualitätsmanagement durch sich ändernde Rahmenbedingungen, zum Beispiel durch die wachsende Zahl branchenspezifischer Qualitätsnormen und steigende Kundenanforderungen. Um sie zu erfüllen, brauchen Qualitätsmanager:innen umfassende Fähigkeiten.
Während es oft Sinn macht, operative Aufgaben, zum Beispiel in der Qualitätssicherung, an andere Personen zu übertragen, leisten Qualitätsmanager:innen einen zentralen Beitrag dazu, die Qualität von Produkten, Prozessen und Leistungen konstant zu optimieren. Sie reduzieren Risiken, sorgen dafür, dass Normen, Standards sowie Vorschriften eingehalten werden, und treiben Innovationen voran. Damit schaffen sie die Voraussetzungen dafür, dass Unternehmen auch in schnelllebigen Zeiten zukunftsfähig bleiben.
Gut zu wissen:
„Umweltmanagement, Qualitätsmanagement und Arbeitsschutzmanagement greifen immer mehr ineinander über“, betont Werner Lobinger. „Deshalb setzen Unternehmen zunehmend auf ein integriertes Managementsystem. Man kann dann praktisch von einem Unternehmensmanagementsystem sprechen.“ Damit verändern sich natürlich auch die Anforderungen an Qualitätsmanager:innen. Überhaupt gewinnen strategische Aufgaben im QM an Bedeutung.
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