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Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln

Symbolisches Bild mit Barcodescanner an Paket für Rückverfolgbarkeit von Produkten

Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln

Die Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln ist ein unverzichtbares Konzept in der heutigen globalisierten Nahrungsmittelindustrie. Es bezieht sich auf die Fähigkeit, den gesamten Weg eines Lebensmittelprodukts vom Erzeuger bis zum Verbraucher zurückverfolgen zu können. Diese Rückverfolgbarkeit (Traceability) gewährleistet nicht nur die Sicherheit und Qualität von Lebensmitteln, sondern dient auch dazu, im Falle von Rückrufen bzw. Rückrufaktionen oder Kontaminationen schnell und effizient reagieren zu können.

Die Forderung nach Rückverfolgbarkeit für Deutschland sind vor allem geregelt in der allgemeinen Lebensmittelhygiene-Verordnung, dem Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch, der Basis-Verordnung EG Nr. 178/2022 und dem HACCP Konzept.

Rückverfolgbarkeit ist Aufgabe der Lebensmittelindustrie

Die Einführung von Rückverfolgbarkeitsmaßnahmen liegt in der Verantwortung der gesamten Lebensmittelindustrie, angefangen bei den Erzeugern und Herstellern bis hin zu den Einzelhändlern und dem Gastgewerbe. Die Implementierung geeigneter Systeme und Technologien zur Rückverfolgbarkeit ist entscheidend, um die Integrität der Lieferkette zu gewährleisten und das Vertrauen der Verbraucher zu stärken.

Die Möglichkeit der Rückverfolgbarkeit bietet Verbrauchern und Verbraucherinnen eine zusätzliche Sicherheit bezüglich der Herkunft der Lebensmittel und der eindeutigen Identifizierung im Fall von Kontaminationen. Dies stärkt das Vertrauen in die Lebensmittelindustrie und trägt dazu bei, die Auswirkungen von Krisen oder Rückrufen zu minimieren. Auf Seite der Lebensmittelindustrie ist Rückverfolgbarkeit die Grundvoraussetzung, um Unternehmen eine schnelle und effiziente Reaktion bei Produktrückrufen zu ermöglichen. Die Rückverfolgbarkeit zu gewährleistet ist somit auch eine Maßnahme der Risikobegrenzung im Schadensfall.

Checkliste Rückverfolgbarkeit

Häufig gestellte Fragen zum Thema Rückverfolgung von Lebensmitteln

In Deutschland gibt es verschiedene Gesetze und Verordnungen, die die Anforderungen an die Rückverfolgbarkeit in der Lebensmittelindustrie [Link zur Branchenseite Lebensmittelindustrie] festlegen. Die wichtigsten sind:

  1. Lebensmittelhygiene-Verordnung (LMHV): Diese Verordnung legt die allgemeinen Anforderungen an die Hygiene bei der Produktion, Verarbeitung und Vermarktung von Lebensmitteln fest. Sie enthält auch Bestimmungen zur Rückverfolgbarkeit, um die Identifizierung von Lebensmitteln entlang der gesamten Lieferkette zu ermöglichen.
  2. Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB): Das LFGB regelt die rechtlichen Rahmenbedingungen für Lebensmittel und Futtermittel in Deutschland. Es enthält auch Bestimmungen zur Rückverfolgbarkeit, insbesondere in Bezug auf die Kennzeichnung von Lebensmitteln und die Rückverfolgbarkeit von Futtermitteln.
  3. Verordnung (EG) Nr. 178/2002 (Basis-Verordnung): Diese EU-Verordnung legt die allgemeinen Grundsätze und Anforderungen an die Lebensmittelsicherheit fest, darunter auch die Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln, die auch die verwendeten Rohstoffen umfasst. Sie gilt unmittelbar in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union, einschließlich Deutschland.
  4. HACCP-Konzept (Hazard Analysis and Critical Control Points): Das HACCP-Konzept ist ein präventives System zur Sicherung der Lebensmittelsicherheit. Es legt Risikoanalysen und Kontrollmaßnahmen fest, die auch die Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln umfassen.

Die Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln ist wichtig, um im Falle von Rückrufen oder Kontaminationen die Sicherheit und Qualität der Lebensmittel zu gewährleisten. Sie ermöglicht es, den gesamten Weg eines Produkts entlang der Lieferkette zu verfolgen und schnell und effizient zu reagieren.

Alle Betriebe entlang der Lebensmittelversorgungskette, einschließlich Produzenten, Hersteller, Lieferanten, Verarbeiter, Händler und Einzelhändler, sind für die Implementierung und Einhaltung von Rückverfolgbarkeitsmaßnahmen verantwortlich.

Betriebe müssen Dokumentationen über den Ursprung verwendeter Rohstoffe und die Herstellung ihrer Produkte, Lieferanteninformationen, Produktions- und Verarbeitungsschritte sowie Vertriebswege führen können. Diese Informationen ermöglichen eine lückenlose Rückverfolgung entlang der gesamten Lieferkette.

Die Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln bietet zahlreiche Vorteile, darunter eine verbesserte Lebensmittelsicherheit, schnellere Reaktionen auf Krisen und Rückrufaktionen, gesteigertes Verbrauchervertrauen, effizientere Produktionsprozesse und die Möglichkeit, die Rückverfolgung als Marketinginstrument zu nutzen.

In dieser internationalen Norm sind die Grundsätze und grundlegenden Anforderungen für ein Rückverfolgbarkeitssystem in der Futter- und Lebensmittelkette beschrieben. Die ISO 22005 bietet einen international anerkannten Standard für die Implementierung von Rückverfolgbarkeitssystemen in der Lebensmittelindustrie. Dadurch wird eine einheitliche Herangehensweise an die Rückverfolgbarkeit ermöglicht, unabhängig von der geografischen Lage oder der Größe des Unternehmens.

Die Norm legt Anforderungen und Leitlinien fest, wie die Rückverfolgbarkeit von Erzeugnissen in Unternehmen umzusetzen ist. Sie umfasst Aspekte wie die Rückverfolgbarkeitskennzeichnung von Produkten, die Ausgestaltung der entsprechenden Rückverfolgbarkeitsprozesse und die Dokumentation von Rückverfolgbarkeitsinformationen.

Die ISO 22005 kann als Teil eines umfassenderen Managementsystems für Lebensmittelsicherheit und -qualität implementiert werden. Sie lässt sich gut mit anderen Normen wie der ISO 9001 (Qualitätsmanagement) und der ISO 22000 (Lebensmittelsicherheitsmanagementsysteme) integrieren.

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