Führungskräfteentwicklung
Nachhaltige Mitarbeiterführung liegt im Trend. Erfahren Sie, was sie auszeichnet und wie Unternehmen davon profitieren.
Zum Blog Wissen kompaktDas Wort Nachhaltigkeit begegnet einem seit einiger Zeit überall. Neben nachhaltiger Landwirtschaft oder nachhaltiger Mode ist die Rede von nachhaltiger Bildung oder sogar von nachhaltiger Kunst. Da fällt es manchmal schwer, zu erkennen, wann es sich um mehr als um eine klangvolle Floskel handelt.
Auch der Begriff „nachhaltige Mitarbeiterführung“ beziehungsweise „sustainable leadership“ bezeichnet nichts gänzlich Neues in der Arbeitswelt. Aber er steht für einen Trend, der in Zeiten des Fachkräftemangels wichtiger ist denn je.
Oft wird „nachhaltig“ gleichgesetzt mit „umweltfreundlich“. Dabei meint das Wort eigentlich etwas anderes. Der Duden führt als Synonyme „anhaltend“, „auf lange Sicht“ und „dauerhaft“ an. Entsprechend steht ökologische Nachhaltigkeit für einen maßvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen – einen, der sicherstellt, dass diese erhalten bleiben.
Ähnliches gilt auf anderer Ebene für die nachhaltige Mitarbeiterführung. Als Gegenteil des sogenannten „Hire and Fire“ verfolgt diese das zentrale Ziel, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihrem Unternehmen langfristig leistungsfähig, motiviert und gesund erhalten bleiben.
Diese Ausrichtung ist keine Erfindung des 21. Jahrhunderts. Gerade inhabergeführte Betriebe hätten schon vor 30 Jahren ähnliche Strategien verfolgt, so Roland Klingbeil, seit über zwanzig Jahren selbstständiger Experte für Führungskultur und zeitgemäße Mitarbeiterführung sowie Trainer in den Führungskräfteseminaren bei der TÜV NORD Akademie mit langjähriger eigener Führungserfahrung. In managergeführten Unternehmen dagegen sei der Trend zu nachhaltiger Führung häufig noch neu.
Diese Entwicklung hat gute Gründe, allen voran der Fachkräftemangel. In vielen Branchen sind Talente hart umkämpft. Gleichzeitig ist die Wechselbereitschaft vieler junger Arbeitnehmer hoch.
Angesichts dieser Rahmenbedingungen hat eine nachhaltige Mitarbeiterführung entscheidende Vorteile:
Der letzte Punkt deutet schon darauf hin: Auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer profitieren von einer Mitarbeiterführung, die sich an Nachhaltigkeit ausrichtet. Denn aller Wechselbereitschaft zum Trotz bedeutet eine langfristige Perspektive ein Stück weit (Planungs-)Sicherheit.
Was aber macht nachhaltige Führung aus? Für Roland Klingbeil dreht sich viel um die Frage: Wie können Führungskräfte dafür sorgen, dass die Motivation nicht verlorengeht? Mit Prämien oder sonstigen Anreizen allein funktioniere das nicht. „Ich kann noch so viele Prämien verteilen. Wenn ich gleichzeitig achtlos mit den Menschen umgehe, wenig Wertschätzung zeige und mich nicht für ihre Ideen und Bedürfnisse interessiere, brauche ich mich nicht zu wundern, wenn irgendwann die innere Kündigung kommt.“
Führungskräfte brauchen also gerade die früher gerne belächelten Soft Skills wie Empathie und Kommunikationsfähigkeit. Gleichzeitig beginnt nachhaltige Mitarbeiterführung schon bei der Personalsuche.
Verantwortliche beziehungsweise Führungskräfte sollten sich laut Roland Klingbeil überlegen
Auch das rechtzeitige Erkennen und aktive Lösen von Konflikten ist ein wichtiger Bestandteil nachhaltiger Mitarbeiterführung. Nur so lässt sich verhindern, dass die Stimmung im Unternehmen leidet.
Schließlich spielt Gesundheitsförderung eine wichtige Rolle. Ob durch ergonomische Bürostühle oder Yogastunden in der Mittagspause, Gesundheitsvorsorge trägt entscheidend dazu bei, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leistungsfähig und motiviert bleiben.
Viele Führungskräfte, beobachtet Roland Klingbeil, beachten die angesprochenen Aspekte seit Jahren intuitiv. Für sie seien Schulungen häufig eine Bestätigung, dass sie sich bereits auf dem richtigen Weg befinden.
Andere hätten die Bedeutung nachhaltiger Mitarbeiterführung noch nicht erkannt. In diesem Fall reiche es nicht aus, „Führungstechniken“ zu erlernen. Entscheidend sei, das Bewusstsein dafür zu schärfen, was Nachhaltigkeit in der Beziehung zwischen Unternehmen und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedeutet.
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