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Checkliste

Fit für den Winterschlaf

12. Oktober 2023

Mit modernen Wohnmobilen auch im Winter unterwegs zu sein, das ist dank guter Isolierung, leistungsfähiger Heizung und beheizten Frisch- und Abwassertanks meist kein Problem. Viele Campingfans lassen ihr Womo aber lieber über die kalte Jahreszeit stehen. Mit unseren Tipps wird der Camper winterfest – um im Frühjahr ohne Schwierigkeiten in die neue Reisesaison zu starten.

 

Ein Dach für den Camper

  • Natürlich könnte man das Wohnmobil über den Winter am Straßenrand abstellen. Deutlich besser aber ist ein sicherer Unterstand. Ein gemieteter Platz in einer Halle oder zumindest der eigene Carport – so ist das Womo besser vor Eis und Kälte geschützt.
  • Angezogene Handbremsen können über die Winterpause anrosten. Daher unbedingt die Handbremse lösen, den ersten Gang einlegen und den Camper zusätzlich durch Keile sichern.

Spätherbstputz fürs Wohnmobil

  • Lebensmittel entfernen und Kühlschrank geöffnet lassen.
  • Alle Staufächer, Klappen und Schränke öffnen, die Polster aufstellen – das sorgt für gute Durchlüftung.
  • Steht das Womo in einer trockenen und sauberen Halle, sollten die Fenster auf Lüftung gestellt werden. Das entlastet die Dichtungsgummis über den Winter.
  • Luftentfeuchter in die Fahrzeugmitte stellen. Wie sein Name verspricht, zieht er die Feuchtigkeit aus der Luft und verhindert so Muff und Schimmel.
  • Wasserhähne nicht schließen, sondern in mittlerer Stellung (zwischen Warm- und Kaltwasser) geöffnet lassen. So kann das Wasser aus den Schläuchen ablaufen, und es bilden sich keine Keime.
  • Für die Toilette keine aggressiven Reiniger verwenden! Das gilt auch für die Kunststoffoberflächen in der „Nasszelle“. Den Schieber der Toilette gelegentlich mit Silikonspray einsprühen – das hält ihn leichtgängig.

 

Technik-Check vor dem Winterschlaf

  • Frischwasser und Abwasser müssen vor der Winterpause komplett abgelassen werden. Ansonsten öffnet sich ab Temperaturen von +3 Grad das Frostschutzventil, und das restliche Wasser läuft in der Halle oder im Carport aus.
  • Das Frostschutzventil – auch bekannt als „Frostwächter“ – vorab manuell öffnen, um den Boiler der Heizung kontrolliert zu entleeren. Das Ventil befindet sich in der Nähe der Heizung.
  • Den Hauptschalter oder die Sicherung für die Frischwasserpumpe ausschalten.
  • Abwassertank spülen und nach der vollständigen Entleerung geöffnet lassen.
  • Gasflasche schließen und anschließend komplett vom Schlauch trennen.
  • Den Reifendruck um 0,5 bar erhöhen, um Standschäden über den Winter zu vermeiden.
  • Vor dem Winterschlaf: volltanken! Im Tank bildet sich so weniger Kondenswasser, das sich mit dem Diesel vermischen oder bei Metalltanks zu Rost führen kann.
  • Scheibenwaschanlage und Kühlwasser checken, gegebenenfalls auffüllen und dabei auch das Frostschutzmittel nicht vergessen!
  • Weitere Flüssigkeiten des Motors im Auge behalten und bei Bedarf auffüllen: Motoröl (unbedingt Spezifikation und Vorgaben des Herstellers beachten), Bremsflüssigkeit (bei großem Verlust eine Werkstatt aufsuchen!) und Servolenkungsöl.
  • Alle Batterien vollständig aufladen – also die Starterbatterie und die Bordbatterie für den Wohnmobilaufbau.
  • Einen Blick auf die Plakette der Hauptuntersuchung werfen. Für den Fall, dass der anstehende Prüftermin in die Winterpause fällt.

 

Sauber von Dach bis Unterboden

  • Fahrzeuge dürfen nicht auf dem eigenen Grundstück gewaschen werden! Das ist auch nicht nötig: In vielen Waschparks sind die Waschboxen groß genug für das Womo. Außerdem haben sie oft ein Podest oder Gerüst, von dem man die Dachfläche und die höheren Bereiche des Wohnmobils bequem waschen kann.
  • Die Grobreinigung lässt sich gut mit dem Hochdruckreiniger erledigen. Die Düse dabei nicht direkt auf das Lüftungsgitter von Kühlschrank und Heizungskamin halten.
  • Die Acrylfenster zerkratzen leicht. Daher sollte man sie nur mit einem weichen Schwamm und wenig Druck reinigen.
  • Für die Acrylfenster und andere GFK-Formteile (= glasfaserverstärkter Kunststoff) wie etwa die Heckschürze gibt es Spezialreiniger, die auch die Überreste von Mücken und anderen Insekten ebenso wie die dunklen Regenstreifen problemlos entfernen.
  • Viele Wohnmobile sind mit einer Folie beklebt. Auf aggressive Reinigungsmittel daher unbedingt verzichten!
  • Besonders wichtig: Ist man vor dem Einwintern über gestreute Straßen gefahren, ist eine Unterbodenwäsche unumgänglich! Das Streusalz greift ansonsten die Karosserie, das Fahrwerk und die Bremsanlagen an.
  • Damit die Gummidichtungen von Türen, Fenstern und Staubklappe elastisch bleiben, kann man sie mit speziellen Pflegemitteln behandeln.
  • Wer noch Zeit übrig hat, poliert das Wohnmobil und versiegelt es anschließend mit Flüssigwachs. Das ist zwar langwierig, schützt den Aufbau aber besser vor Schmutz und erleichtert die nächste Wäsche, da der Dreck weniger Halt findet. Bei der Wahl des Wachses darauf achten, dass es für die Oberfläche des Wohnmobilaufbaus geeignet ist – also für Folien und Kunststoff.

Besuchszeiten einhalten

  • Besonders bei tiefen Temperaturen ist es wichtig, dass die Batterien immer ausreichend Spannung haben. Ansonsten droht die Tiefentladung, bei der die Batterie geschädigt werden kann. Daher sollte man die Batterien alle vier bis acht Wochen nachladen.
  • Die Bordbatterie lässt sich einfach über das Stromnetz laden. Wenn es im Winterunterstand keine Steckdose gibt, regelmäßig eine Fahrt zu einer solchen einplanen. Die Starterbatterie kann über ein Ladegerät aufgefüllt werden.
  • Von Zeit zu Zeit sollte man das Wohnmobil ein bisschen versetzen. So nehmen die Reifen keinen Schaden vom langen Stehen.

Noch alles dicht?

Die Gasanlage wird zwar alle zwei Jahre bei der Hauptuntersuchung etwa durch TÜV NORD-Sachverständige geprüft. Dennoch sollte man die Verschraubung der Gasleitung und den Gummischlauch regelmäßig selbst kontrollieren. Das geht entweder mit einem speziellen Lecksuchspray. Oder man mischt einfach Wasser und Spülmittel und pinselt es auf die Verschraubung. Entstehen kleine Blasen, ist etwas undicht! Beim Herd kontrollieren, ob die Zündsicherung arbeitet. Der einfache Test: Flamme ausblasen. Dann sollte sich nach einigen Sekunden die Gaszufuhr abschalten. Nach heftigen und hartnäckigen Regengüssen Dachluken und Hängeschränke auf undichte Stellen kontrollieren.

Entdeckt, erklärt, erzählt: Der Podcast von #explore