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Wohnmobil

Kuriose Camper

19. Mai 2023

Immer mehr Menschen steigen zur Urlaubszeit ins Wohnmobil. Und auch das Angebot an Campern wird immer breiter und bunter. Wir stellen fünf besonders spektakuläre bis sonderbare Modelle vor.

 

 

BeTriton: Halb E-Bike, halb Hausboot


Wer mit „Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt“ aufgewachsen ist und sich immer ein derartiges Flugobjekt gewünscht hat, kann sich diesen Traum endlich erfüllen: Das BeTriton des lettischen Start-ups Zeltini kommt zwar ohne Flugfunktion, ist dafür aber ein waschechtes Watüüt – und das vollelektrisch. Denn das Dreirad ist eine Kreuzung aus E-Bike, Hausboot und Camper, in dem zwei Personen übernachten können. An Land wird man über eine Distanz von 100 Kilometern vom E-Motor beim Treten unterstützt. Zu Wasser soll man im BeTriton bis zu 30 Kilometer zurücklegen können. Solarmodule auf dem Dach füllen den Akku unterwegs mit Strom. Die ersten Exemplare will das Start-up in diesem Jahr ausliefern. Kostenpunkt: 14.500 Euro. Die Selbstbauvariante liegt bei 5.500 Euro und soll 2024 folgen. Bei beiden Modellen ist die Höchstgeschwindigkeit im Tretbetrieb auf 25 Stundenkilometer beschränkt. Das BeTriton gilt also als Pedelec und darf ohne Führerschein und Nummernschild gefahren werden.

Halb E-Bike, halb Hausboot

Caracat: Vom Luxuswohnwagen zum Katamaran

An Land ist der Caracat ein edler Wohnwagen. Auf dem Wasser wird er zum Katamaran der Nobelklasse: mit Sonnendeck, Klimaanlage, Weinkühler, umweltfreundlicher Verbrennungstoilette und Schlafplätzen für bis zu sechs Personen. Dank ausschwenkbarer Pontons wächst die Basis im Wasser von 2,50 Meter auf 3,70 Meter, was Stabilität und Komfort auf See, Fluss oder Küstengewässern erhöhen soll. Preislich geht es ab 130.000 Euro los. Ein echtes Schnäppchen ist der Caracat also nicht. Aber weil man ihn eben als Wohnwagen auf dem Trockenen parken kann, spart man sich immerhin die Kosten für den Liegeplatz im Hafen.

Dembell Motorhome Model M: Edler wird’s nicht

Wer gerne mit dem eigenen Luxusboot vor Monaco liegt, aber auch an Land nicht aufs Jachtgefühl verzichten will, für die oder den ist das Dembell Motorhome Model M das perfekte Gefährt. Der ungarische Hersteller hat für die Gestaltung des Innenraums einen Jacht-Designer engagiert – und das lässt sich sehen: Die Oberflächen in Lounge, Küche, Bad und Schlafzimmer sind in Holz, Leder, Kristall und Marmor gehalten. Die Küche bietet neben einem Kühlschrank mit Gefrierfächern auch eine Geschirrspülmaschine. Und im Wohnzimmer kann man den Couchtisch per Regler hoch- und runterfahren, während man sich in die Sitzlandschaft vor dem 50-Zoll-Fernseher fläzt. Mit seinen zwölf Metern Länge, vier Metern Höhe und einer Breite von 2,50 Metern ist das Dembell Motorhome natürlich nicht für den Pkw-Parkplatz ausgelegt. Ist ein Standplatz gefunden, kann es durch zwei Slide-outs in Küche und Wohnzimmer um weitere 50 Zentimeter verbreitert werden. Mindestens eine Million Euro muss man für das Jachtgefühl auf Rädern einplanen. Da ist dann sicher noch ein Smart drin, der passt nämlich in die hauseigene Garage.

Stella Vita: Sonnenbetriebener Camper

Mit Sonne im Tank Richtung Süden: Das ist die Vision des Solar-Teams der TU Eindhoven. Stella Vita nennt sich das Konzept eines elektrischen Wohnmobils mit Solardach, das die niederländischen Studierenden entwickelt haben. Als energieautarkes Haus auf Rädern soll es Platz für zwei Erwachsene bieten und an sonnigen Tagen auf eine Reichweite von bis zu 730 Kilometern kommen – dank großer Solarpaneele, Leichtbauweise und aerodynamischem Design. Die Paneele lassen sich übrigens ausklappen, wodurch sich die Solarfläche auf 17,5 Quadratmeter verdoppelt. Der Camper soll so genug Elektrizität generieren, um fahren, duschen, fernsehen, Kaffee kochen oder den Laptop laden zu können. An wolkigen Tagen kann man natürlich eine Ladesäule ansteuern. Auf eine mögliche Massenproduktion ist der Prototyp nicht ausgelegt. Die Studierenden verstehen ihre Arbeit vielmehr als Impuls, um sowohl Industrie als auch Verbrauchende für das Solar-Prinzip zu erwärmen. Dass man mit der Kraft der Sonne reisen kann, haben sie bereits bei einer 3.000 Kilometer langen Tour von Eindhoven nach Südspanien bewiesen.

 

 

Sonnenbetriebener Camper

Unicat MD56c MAN TGS 6×6: Bequem durch die Wüste

Über verschneite Pisten in Lappland, quer durch die Wüste Gobi oder die kasachische Steppe: Wo bei gewöhnlichen Wohnmobilen längst die Räder durchdrehen, fängt für die Expeditionsfahrzeuge von Unicat die Fahrt erst an. Seit über 30 Jahren baut die Firma in Baden-Württemberg geländegängige Gefährte für gut betuchte Globetrotterinnen und Globetrotter, die ihren Trip ans Ende der Welt maximal komfortabel gestalten wollen. Der Unicat MD56c MAN TGS 6×6 mag von außen aussehen wie ein Transporter der Bundeswehr. Innen aber ist der 530 PS starke 20-Tonner mit edlem Teak-Schiffsboden ausgekleidet. Die Küche bietet neben einem Backofen mit Mikrowelle und einer Kühl-Gefrier-Kombination auch einen Geschirrspüler. Die Toilette ist selbstverständlich aus Porzellan, die geräumige Dusche kommt mit Handtuchtrockner. Eine Warmwasser-Zentralheizung sorgt für angenehmes Klima selbst bei arktischen Außentemperaturen. Und auch das gefederte und unterlüftete Doppelbett mit Komfort-Matratze ist beheizbar. Besonderes Extra: die absenkbare Ladeplattform am Heck, auf der sich ein kleiner Allradler oder zwei Motorräder für Exkursionen unterbringen lassen. 1,4 Millionen Euro vor Steuern werden für den Expeditionsbrummer fällig. Die ganz große Freiheit hat offenbar ihren Preis.

Bequem durch die Wüste

Entdeckt, erklärt, erzählt: Der Podcast von #explore