Wer von Deutschland aus Richtung Österreich, Schweiz, Italien oder Kroatien unterwegs ist, muss in den Alpen oft auch einige längere Tunnel durchfahren. Der längste Alpentunnel ist mit 17 Kilometern der Gotthard-Tunnel in der Schweiz. Für seine Durchquerung benötigen Sie bei fließendem Verkehr gut 20 Minuten. Wer z.B. über die Alpen nach Genua fährt, muss insgesamt fast 100 Tunnel meistern, von denen die meisten allerdings nur wenige hundert Meter lang sind. Viele Menschen haben gerade bei längeren Tunneldurchquerungen Beklemmungen und ein mulmiges Gefühl im Bauch.
Wir verraten Ihnen, was Sie dagegen unternehmen können.
- Machen Sie sich bewusst, dass es sich bei Ihrer „Tunnelangst“ um ein irrationales Gefühl handelt. Tatsächlich ereignen sich im Tunnel weniger Unfälle als auf der Straße.
- Wählen Sie eine Route, auf der Sie lange Tunnel meiden. Bei einigen Routenplanern gibt es die Option, Tunnel ab einer bestimmten Länge zu umfahren. Häufig geht es dann über Passstraßen, auf denen nur kürzere Tunnel durchquert werden müssen.
- Durchfahren Sie den Tunnel mit eingeschaltetem Abblendlicht, halten Sie genügend Abstand ein und bemühen Sie sich, die angezeigte Höchstgeschwindigkeit einzuhalten, damit Sie nicht von drängelnden Lkw dazu genötigt werden, schneller zu fahren.
- Stellen Sie die Lüftung auf Umluft, um zu vermeiden, dass Abgase in ihr Fahrzeug gelangen. Regeln Sie außerdem bei längeren Tunneln die Klimaanlage etwas runter – in den meisten Tunneln ist es heißer als „über Tage“.
- Reden Sie während der Fahrt mit Ihrem Beifahrer und hören Sie zur Beruhigung entspannte Musik. Stellen Sie sich vor, Sie wären bei Nacht unterwegs, um das Gefühl eingeschlossen zu sein, zu vermeiden.
- In allen längeren Tunneln sind alle 500 m Schilder angebracht, die Ihnen anzeigen, wie weit es noch zum Tunnelende ist. Schon bald sehen Sie Licht am Ende des Tunnels und haben es geschafft!
Bei Panikattacken des Fahrers wird es gefährlich
Manchen Menschen wird bei langen Tunnelfahrten nicht nur ein wenig mulmig – sie bekommen regelrechte Angstzustände, die sich zu Panikattacken ausweiten können. Der Betroffene hat dann nicht „nur“ panische Angst, sondern auch körperliche Symptome wie Schweißausbrüche und Atemnot. In diesem Zustand will derjenige dann verständlicherweise so schnell wie möglich wieder aus dem Tunnel rausfahren und bringt dabei womöglich sich und andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr. Wer unter solchen Symptomen leidet, sollte daher lieber Urlaubsziele auswählen, bei denen keine längeren Tunnel zu durchfahren sind oder vorab einen Therapeuten aufsuchen.