Nutzen
Vergaberecht in der Praxis: In der Schulung erhalten Sie einen Überblick aus Bietersicht über die gesetzlichen Regelungen. Das ermöglicht Ihnen einerseits, eine erfolgreiche Vergabe auszuschöpfen, und andererseits, Haftungsrisiken zu vermeiden. Ein besonderes Augenmerk legen unsere Referenten auf die zahlreichen, nach wie vor aktuellen, Neuregelungen aus der Vergaberechtsnovelle. Aus Ihrer Sicht als Bieter ist der Nachweis Ihrer Eignung, die inhaltliche Bewertung Ihres Angebotes und Ihre elektronische Kommunikation mit dem Ausschreibenden besonders wichtig.
Als Teilnehmer des Seminars erhalten Sie kompakt und praxisnah das notwendige Grundwissen, um bei der Erstellung Ihrer Angebote häufige Fehler zu vermeiden, die zu erheblichen finanziellen Nachteilen führen können. Die Veranstaltung zeigt, wie Sie als Bewerber die Klippen des öffentlichen Auftragswesens umschiffen und sich erfolgreich um öffentliche Aufträge bewerben können. Erfahren Sie, welche Methoden es gibt, um Mitbietern nicht zu unterliegen. Bestehende Bieterrechte und deren Durchsetzung werden erläutert. Einige wichtige Besonderheiten bei der Vergabe von Bauleistungen werden ebenfalls behandelt.
In Deutschland umfasst das öffentliche Auftragswesen ein Gesamtvolumen von über 400 Mrd. Euro jährlich. Bei der Ausschreibung und der Erstellung von Angeboten greifen die Regelungen des Vergaberechts. Das Vergaberecht ist eines der kompliziertesten Rechtsgebiete, da vor allem die vielschichtigen europarechtlichen Vorgaben zu einem ständigen Anpassungsbedarf führen. Für die betroffenen Bieter im Vergabeverfahren ist es bitter, wenn die Auftragsvergabe nicht an der Qualität des Angebotsinhalts, sondern an formellen Aspekten scheitert.
Inhalt
Grundlagen, Anwendungsbereich und Rechtsquellen des Vergaberechts sowie Überblick zu den Vergabearten
- Grundsätze der Vergabe und Verfahrensarten
- Vergaberechtsreform 2016: Überblick über die relevanten Änderungen im Vergaberecht (GWB, VOL/A, VgV und UVgO)
- VOB/A 2019
- E-Vergabe
- Vergabearten und Rahmenvereinbarungen
Welche Besonderheiten bestehen für Auftraggeber und Bieter im Vorfeld einer Ausschreibung?
- Mittelstandsschutz, Grundsatz der Losvergabe
- Eignungsanforderungen (Zulässigkeit von Tariftreueerklärung, Mindestlohn, Verbandsmitgliedschaften etc.)
- Bildung von Bietergemeinschaften und der Einsatz von Nachunternehmern
- Eigenerklärungen und Fremdnachweise
- Anforderungen an eine ordnungsgemäße Leistungsbeschreibung
Bestimmung der Zuschlagskriterien
- Preis nicht alleiniges Zuschlagskriterium
- Inhalt und Grenzen von weiteren Wertungskriterien
- Trennung von Zuschlags- und Eignungskriterien
Nebenangebote
- Begriffsdefinitionen
- Anforderungen an die Zulässigkeit, Veröffentlichung von Mindestanforderungen
- Mehrere Hauptangebote als Alternative?
Inhalt der Auftragsbekanntmachung
- Veröffentlichung und Mindestkriterien
- Angemessene Fristen
- Weitere Bekanntmachungsarten
Das Vergabeverfahren von der Bekanntmachung bis zur Submission (Angebotseröffnung)
- Verlauf des Vergabeverfahrens / Bestandteil der Vergabeunterlagen
- Unklarheiten, Fehler und Bedenken in der Leistungsbeschreibung
- Reaktionsmöglichkeiten und -pflichten des Bieters bei Fehlern und Unklarheiten in der Leistungsbeschreibung
- Vermeidung von Fehlern in der Angebotsbearbeitung
Das Vergabeverfahren von der Angebotseröffnung bis zur Beendigung
- Formelle Überprüfung und Nachforderungsmöglichkeit von fehlenden Unterlagen oder Preisen
- Prüfung der Eignungsprüfung und Angemessenheit der Preise
- Abgrenzung zulässiger Preisspekulation von unzulässiger Mischkalkulation
- Ermittlung des wirtschaftlichsten Angebots, Bewertungsmatrix
- Inhalte und Grenzen von Aufklärungsgespräch
Beendigung des Vergabeverfahrens: Zuschlagserteilung oder Aufhebung der Ausschreibung
- Zuschlagserteilung
- Voraussetzung für die Aufhebung der Ausschreibung
- Anspruch auf Fortführung des Vergabeverfahrens oder Schadensersatz?
Nach Zuschlagserteilung: Vertragsänderungen und Kündigung
- Vertragsänderung ohne Vergabeverfahren
- Kündigung des Vertrags durch Auftraggeber
Dokumentation und Vergabebekanntmachung
- Vergabevermerk
- Ex-Post-Transparenz
Rechtsschutz im Vergabeverfahren
- Grundzüge des Nachprüfungsverfahrens
- Aktenübersendung und Akteneinsichtsrecht des Bieters
- Sofortige Beschwerde zum Oberlandesgericht
- Rechtsschutz unterhalb der Schwellenwerte
Zielgruppe
Kaufmännische Führungskräfte, Projekt- bzw. Verkaufsleiter, die sich für ihr Unternehmen um öffentliche Aufträge bewerben, außerdem im Vergaberecht tätige Juristen, Berater und Sachverständige, die auf der Bieterseite Vergabeverfahren betreuen, sowie alle interessierten Personen, die sich einen Überblick über das geltende Vergaberecht verschaffen wollen
Voraussetzungen
Zum Besuch der Veranstaltung sind keine Voraussetzungen notwendig.
Abschluss
Teilnahmebescheinigung der TÜV NORD Akademie
Technische Voraussetzungen für Online-Veranstaltungen
Wir setzen ausschließlich browserbasierte Tools (bspw. edudip next, BigBlueButton oder MS TEAMS) im Rahmen unserer Webinare ein. Es sind somit keine Installationen im Vorfeld notwendig. Zur Teilnahme an unseren Webinaren benötigen Sie:
- eine Internetverbindung mit mind. 6000er-DSL-Leitung. Wir empfehlen die Nutzung eines LAN-Kabels.
- einen aktuellen Webbrowser (Firefox, Google Chrome, Edge, Safari). Bitte beachten Sie, dass eine Teilnahme über den Internet Explorer nicht möglich ist.
- ein audiofähiges Endgerät (PC oder Laptop) mit Lautsprecher/Kopfhörer, Mikrofon und Webcam.
Teilnahmegebühr
Online-Veranstaltung
642,60 €
(inkl. USt)
540,00 €
(zzgl. USt)
Preis pro Person
inkl. Seminarunterlagen
Präsenz-Veranstaltung
702,10 €
(inkl. USt)
590,00 €
(zzgl. USt)
Preis pro Person
inkl. Seminarunterlagen und Verpflegung
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