Klimaschutzprojekte

Validierung und Verifizierung von Klimaschutzprojekten

Angesichts der weitreichenden Folgen der Erderwärmung ist der Klimawandel zu einer der wichtigsten globalen Herausforderungen geworden. Die Industriestaaten haben sich deshalb im Kyoto-Protokoll von 1997 verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren und so eine weltweit hohe Nachfrage nach Emissionsrechten ausgelöst. Die sogenannten „Flexiblen Klimaschutzinstrumente“ des Kyoto-Protokolls sind wesentliche Mittel, um die Reduktionsziele zu erreichen: Sie ermöglichen einerseits den Handel mit Emissionsrechten über CO2-Zertifikate, andererseits reduzieren sie durch Projekte Emissionen und generieren handelbare Zertifikate für Unternehmen. Für sie ist TÜV NORD CERT ein anerkannter und erfahrener Partner.

 

 

 

Voraussetzungen für die Zertifizierung

Um handelbare Emissionszertifikate zu generieren, muss Ihr Projekt nach einer von einem der CO2-Standards anerkannten Methode konzipiert sein. Diese Methode muss sich kontinuierlich durch Ihr Projektkonzept ziehen. Dann kann das Projekt entsprechend von einer akkreditierten Stelle wie TÜV NORD CERT GmbH validiert und verifiziert werden.

Validierung

Validierung ist eine ex ante Beurteilung von Projekten zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen. Im Rahmen dieser Validierung wird beurteilt, ob das Projektkonzept die Normanforderungen erfüllt und zur Generierung handelbarer Zertifikate führen kann. Während der Validierung analysiert eine akkreditierte Stelle wie TÜV NORD CERT GmbH das Projektdesign-Dokument (PDD) und weitere dazugehörige Dokumente und Informationen. Eine positive Validierung ist eine der Voraussetzungen für die Registrierung des Projekts.

Verifizierung

Die Verifizierung ist eine regelmäßige Überprüfung, bei der die tatsächlich erreichten Emissionsreduktionen aus Standardaktivitäten des Projekts bestimmt werden. Weiterhin wird die kontinuierliche Einhaltung der in der jeweiligen Norm festgelegten Kriterien überprüft. Nach erfolgreicher Projektverifizierung bestimmt TÜV NORD, wie hoch die Emissionsreduktion tatsächlich ist und stellt eine Empfehlung zur Ausstellung von zertifizierten Emissionsreduktionsgutschriften (CER) aus.

TÜV NORD CERT ist für die folgenden Standards akkreditiert: 

ISO 14064-2

ISO 14064-2 ist Teil einer Normenreihe zur Bilanzierung und Reduzierung von Treibhausgasemissionen (THG). Sie dient der Quantifizierung, dem Monitoring und der Berichterstattung zur Reduktion der THG in einer Organisation. Für diesen Prozess gibt die ISO 14064-2 durch Grundsätze und Anforderungen den Rahmen vor. Dabei bezieht sie sich auf Projekte – auf ihre Planung sowie die Identifizierung und Selektion der Quellen, Senken und Reservoirs von Treibhausgasemissionen, die für das Projekt und die Reduzierung von THG ausschlaggebend sind.

GS4GG

Der Gold Standard (GS) wurde 2003 vom WWF und anderen internationalen Nichtregierungsorganisationen ins Leben gerufen. Mit dem Gold Standard for Global Goals (GS4GG) ist die nächste Generation am Start. GS ist ein freiwilliger Kohlenstoffstandard. Er umfasst Regeln, Anforderungen und Methoden, mit denen sich die Auswirkungen von Maßnahmen zur THG-Reduktion auf effiziente Weise messen und überprüfen lassen. Dies kann sinnvoll sein für THG-Projekte, die Kohlenstoff-Credits ausstellen wollen, aber auch für Aktivitäten in den Lieferketten bis hin zu nationalen Projekten. Wenn eine Zertifizierung durch Gold Standard erfolgt, zieht dies einen Eintrag des entsprechenden THG-Projekts im GS Impact Registry nach sich und Emissionsgutschriften mit dem Titel VER (Gold Standard Verified Emission Reductions) können erworben werden.

CDM

Ein von den UN angebotenes System zum Emissionsausgleich ist der Clean Development Mechanism (CDM). In den sogenannten Entwicklungsländern können damit für Projekte zertifizierte Emissionsreduktionsgutschriften (CER) erworben werden. Mit diesen wird dann gehandelt, sodass Industrieländer auf diesem Weg ihren Zielen gemäß des Kyoto-Protokolls näherkommen können.

WKS

Der Wald-Klimastandard (WKS) ist gezielt für deutsche Projekte zum Wald-Klimaschutz entwickelt worden, basierend auf UN-Richtlinien. Für den dahinterstehenden Ecosystem Value Association (eva) e. V. ist es der erste. Anhand des WKS können Klimaschutzprojekte nach der Zertifizierung handelbare CO2-Zertifikate erhalten, über deren Verkauf Waldbesitzer:innen finanzielle Mittel für weitere Klimaschutzprojekte erstehen. Für die Unternehmen auf der anderen Seite ist es eine gute Möglichkeit, durch Ankauf dieser Zertifikate zu Klimaschutz und Biodiversität in Deutschland beizutragen. Denn bei den Projekten geht es immer um Maßnahmen zum Walderhalt, Wiederaufforstungen oder Waldumbau für mehr Klima-Resilienz.

Artikel 6.2 Kooperative Umsetzung der Klimaziele

Nach Artikel 6.2 der Klimarahmenkonvention ist es Ländern erlaubt, miteinander Emissionsreduktionen und Kohlenstoffsenken zu handeln – bi- und multilateral. Dadurch können Länder, die Klimamaßnahmen umsetzen, ihre Emissionsreduzierung als International Transfer Mitigation Outcomes (ITMOs) an andere Länder verkaufen. Letztere lassen sich diese dann als ihre nationalen Klimabeiträge (NDCs) gutschreiben.

Die ITMOs werden dabei in CO2-Äquivalenten gemessen. Auch dies ist in der Klimarahmenkonvention festgelegt: Die Methoden, Messverfahren und Messgrößen wurden dafür vom Weltklimarat geprüft und von der Pariser Klimakonferenz anerkannt. Die Länder, die das Klimaabkommen unterschrieben haben, legten zudem gemeinsam weitere Messverfahren fest, die die national festgelegten Beiträge zum Klimaschutz (NDC) beeinflussen.

TÜV NORD CERT GmbH ist in der Schweiz als Validierer und Verifizierer registriert.

VCS

Verified Carbon Standard (VCS) ist ein internationaler Klimaschutzstandard, anhand dessen sich Projekte auf freiwilliger Basis messen und dann Emissionsgutscheine erwerben lassen. Bei Einhaltung der Regeln und Anforderungen des Standards kann ein Projekt im VCS-Programm registriert werden und dann entsprechend Kohlenstoff-Credits erhalten. Endnutzer:innen kaufen diese sogenannten VCUs (Verified Carbon Units), um sie dann als Ausgleich für Emissionen stillzulegen. Über die Ausgabe und Stilllegung von VCUs führt die verwaltende Organisation Verra öffentlich Buch.

CCB

Der Climate, Community and Biodiversity Standard (CCB) wird seit Ende 2014 von der Verra verwaltet. Er bezieht sich auf Landmanagement-Projekte – auch die, die THG aus Entwaldungen und der Vermeidung von Degradierungen aus Wäldern und anderen Ökosystemen mit sich bringen. Durch ihn lässt sich feststellen, ob ein solches Projekt einen nachweisbaren Nutzen bringt, für Klimaschutz, Biodiversität – und lokale Gemeinschaften. Denn ein CCB-zertifiziertes Projekt muss immer Gemeinschaften und Interessengruppen stark beteiligen.

CERCARBONO

Ende 2016 wurde der Certified Carbon Standard eingeführt. Den Sustainability Goals verpflichtet, ist dieser Standard ein Kohlenstoffzertifizierungsprogramm, das die Registrierung von Klimaschutzprogrammen oder -projekten (CCMPs) erleichtert und garantiert. Dieser Standard ist freiwillig und dient dazu, den Abbau von Treibhausgasen und die THG-Verringerung durch Klimaschutzmaßnahmen zu registrieren und zu zertifizieren. Die Emissionsgutschriften werden von Cercarbono ausgegeben und mit anderen projektspezifischen Emissions-Gutschriften zusammen gehandelt.

Artikel 6.4 Mechanismus

Der A6.4 Mechanismus löst den Mechanismus für umweltverträgliche Entwicklung (CDM) des Kyoto-Protokolls ab, um die Reduktion der Treibhausgasemissionen und nachhaltige Entwicklung voranzubringen. Die Projekte müssen bei der Aufsichtsbehörde registriert und von dem Land genehmigt werden, in dem sie durchgeführt werden sollen – dem sogenannten Gastgeberland. Der A6.4 Mechanismus ermöglicht sinnvolle Klimaschutzprojekte im Gastgeberland und erlaubt dem investierenden Land Emissionszertifikate zu generieren. Diese Zertifikate können zur Erreichung der nationalen Klimabeiträge (NDCs) eingesetzt werden.

ICR

Das International Carbon Registry (ICR) wurde 2020 in Reykjavik gegründet und kooperierte von Anfang an mit Validierungs- und Verifizierungsstellen weltweit. Das ICR ist ein Klimaregister und ein weitreichendes Emissionsprogramm. Auf der Plattform können sich Projekte zur Verringerung von Treibhausgasemissionen registrieren. Ferner können für diese Projekte Emissionszertifikate ICR Carbon Credits (ICC) generiert werden. Die Reduzierung von Emissionen, sowie die Additionalität und weitere Kriterien werden bei allen Projekten validiert und verifiziert.

Die Registrierung der Projekte sowie die Validierung und Verifizierung der Emissionsreduzierung erfolgen dabei ganz transparent nach den international anerkannten Anforderungen der ISO14064-2 und den besonderen Anforderungen des ICR Programs.

Vorteile Ihrer Klimaschutzprojekte

  • Glaubwürdigkeit und Transparenz Ihres aktiven Beitrags zum Klimaschutz
  • Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit
  • Steigerung der Mitarbeiter- und Kundenbindung
  • Stärkung der eigenen Marke

TÜV NORD CERT – Eine der größten Designated Operational Entities

TÜV NORD CERT ist beim UN-Klimasekretariat UNFCCC für die Überprüfung von JI- und CDM-Projekten in allen Bereichen akkreditiert. Als eine der weltweit größten DOEs sind wir neutraler und kompetenter Partner von Unternehmen der Energie- und Umwelttechnologie, Investoren sowie von Beratungsunternehmen für den Carbon Market, und für Nachhaltige Entwicklung. TÜV NORD CERT hat in den vergangenen Jahren mehr als 600 JI/CDM-Projekte in Europa, Brasilien, Indien und Afrika begleitet. Für das European Union Emission Trading Scheme (EU ETS) sind wir zudem als Verifizierer aktiv.

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Zertifizierung
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