Kosmetikhersteller: So profitieren Unternehmen von Kosmetiksiegeln

Wir stellen Ihnen die bekanntesten Siegel für Kosmetika und ihre Anforderungen vor. Eignet sich der Lippenstift für Allergiker? Ist die Wimperntusche ohne Tierversuche hergestellt worden? Lässt sich die Verpackung der Hautcreme recyceln? Bevor sich Verbraucher und Verbraucherinnen heutzutage zum Kauf von Kosmetika und Haushaltsprodukten entscheiden, überprüfen und bewerten sie oft erst einmal eine Vielzahl von Faktoren. Zum Beispiel, wie ob die Inhaltsstoffe des Produkts natürlicher oder chemischer Herkunft sind. Ob sie Mikroplastik enthalten, vegan sind oder ohne Tierversuche hergestellt wurden. Diese Informationen erhalten Verbrauchern oftmals mit neuen und kostenlosen Apps oder anhand von Datenbanken im Internet: So listet zum Beispiel die Seite des Tierschutzvereines PETA, welche Kosmetik garantiert ohne Tierversuche hergestellt wurde. Die App CodeCheck hingegen liefert Informationen, welche Inhaltsstoffe als kritisch einzustufen sind. Und das funktioniert so: Die Daten zu den Produkten sind online auf der CodeCheck-Webseite zugänglich. Verbraucher können mithilfe ihres Smartphones den EAN-Code des Produkts einscannen und erhalten anschließend eine Bewertung der Inhaltsstoffe. Und auch wenn CodeCheck Quellen benutzt, die laut Medienrecherche zweifelhaft sind – bei den Verbrauchern kommt die App gut an. Schließlich ist sie frei und kostenlos zugänglich. Und somit leichter verfügbar als zum Beispiel die Untersuchungen und Ergebnisse von Stiftung Warentest oder Öko-Test. Wer im hart umkämpften Kosmetikmarkt sein Produkt erfolgreich platzieren will, kann zusätzlich andere Wege gehen. Auch über den gesetzlichen Rahmen hinaus können Hersteller ihre Produkte bewerten und zertifizieren lassen. Zum Beispiel mit Hilfe von Kosmetiksiegeln, die nach bestimmten Vorschriften vergeben werden. Die Label werden auf die Verpackung gedruckt, sind auf diese Weise gut für Verbraucher zu erkennen und erleichtern die Kaufentscheidung. Unter vielen Möglichkeiten zählen folgende Siegel dabei zu den bekannteren Kennzeichnungen im Handel:
Zertifizierung von Kosmetikprodukten

1. Naturkosmetik: Klare Regeln für Umweltfreundlichkeit vom BDIH

Zu den bekanntesten und weit verbreiteten Siegeln im Bereich Naturkosmetik zählt das Label des Bundesverbandes deutscher Industrie- und Handelsunternehmen (kurz BDIH). Um die 10.000 Produkte trugen im Jahr 2016 das Label des Verbunds. Seit 2017 verpflichtet der BDIH seine Mitglieder außerdem zur Einhaltung des COSMOS-Standards, der international gültig ist und vom BDIH gemeinsam mit anderen Organisationen entwickelt wurde. Die Zertifizierung des BDIH beruht auf einem umfangreichen Kriterienkatalog, der auf verwendete Rohstoffe, Verfahren zur Herstellung und Konservierung von Produkten abzielt. Dazu gehören unter anderem folgende Punkte:

  • Inhaltsstoffe, die von Tieren produziert wurden, dürfen verwendet werden. Inhaltsstoffe, die aus toten Wirbeltieren gewonnen wurden, dürfen nicht verwendet werden.
  • Pflanzliche Rohstoffe müssen überwiegend aus kontrolliert biologischem Anbau kommen - Weder Endprodukte noch Rohstoffe dürfen an Tieren getestet worden sein
  • auch nicht während der Herstellung oder Entwicklung des Produktes - Organisch-synthetische Farbstoffe, synthetische Duftstoffe, ethoxilierte Rohstoffe, Silikone, Paraffine und andere Erdölprodukte dürfen nicht verwendet werden.

Weitere Bestimmungen zur Zertifizierung finden Sie auch auf dieser Seite.

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Label und Siegel Verbrauchern über die letzten Jahre eine wertvolle Hilfe zur Kaufentscheidung geworden sind. Schon im Jahr 2016 stellt dazu die VERBRAUCHER INITIATIVE e.V. in einer Studie zur „Wirkung von Siegeln auf das Verbraucherverhalten“ fest, dass zwischen 60 und 70 Prozent der Verbraucher Siegel als sinnvolle Ergänzung nutzen, um sich über ein Produkt zu informieren – Tendenz steigend. Von Zertifizierungen profitieren aber nicht nur Verbraucher, sondern auch Unternehmen direkt. Ein Beispiel dafür ist der IFS HPC- Standard. Er gewährleistet die Produktsicherheit, reduziert Kosten und stellt die Transparenz hinsichtlich der gesamten Produktionskette von Haushalts- und Körperpflegeprodukten sicher. Sie haben Interesse an dem Standard? Weitere Informationen dazu finden Sie hier.