Basics & Begriffe der Betriebswirtschaftslehre
In Unternehmen kursieren viele betriebswirtschaftliche Begriffe. Sie sind auch für nicht-kaufmännische Mitarbeiter wichtig – aber oft unverständlich.
ROI, EBITDA, Ertrag, Umsatz – schon mal gehört? Werfen Ihnen die Kollegen der Finanzabteilung und des Controllings auch ständig solche Fachbegriffe und Abkürzungen an den Kopf? Und Sie haben keine Lust mehr, immer wieder nachzufragen, was sie damit eigentlich meinen? Dann geht es Ihnen wie vielen Nicht-Kaufleuten in anderen Unternehmensbereichen, die sich durch den Dschungel der Finanz-BWL schlagen müssen.
„Auch ein Abteilungsleiter im technischen Bereich zum Beispiel braucht BWL-Grundlagen“, weiß BWL-Trainer Frank Schwedhelm. „Schließlich werden seine Arbeit und sein künftiges Budget danach bemessen, inwieweit er die Kennzahlen erreicht hat.“ Schwedhelm hat BWL und Psychologie studiert, seit 26 Jahren bringt er Fach- und Führungskräften betriebswirtschaftliches Know-how bei. Aber was sind die wichtigsten BWL-Grundlagen? Und welche BWL-Kennzahlen gibt es?
Was sind die wichtigsten BWL-Kennzahlen?
„Ich habe mal die Mitarbeiter eines Energieversorgers trainiert, für die der ROCE eine bonusrelevante Kennzahl war“, erzählt Schwedhelm. „Aber keiner der Seminarteilnehmer wusste, was dieser Return on Capital Employed eigentlich misst!“ Die Kollegen bekamen ihren Bonus also auf Basis einer Zahl, die sie gar nicht kannten – was für sie später zum Problem wurde, als ihr Salär anfing zu schrumpfen.
„Man muss die Ziele kennen, um sie zu erreichen“, sagt BWL-Experte Frank Schwedhelm. Das ist umso wichtiger für Mitarbeiter mit Budgetverantwortung, ob Lager- oder Fuhrparkleiter. Bei einem DAX-Konzern sind Schwedhelms BWL-Fortbildungen ab einer bestimmten Management-Stufe sogar Pflicht für alle nichtkaufmännischen Mitarbeiter. Doch selbst Betriebsräte können ohne betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse nicht auf Augenhöhe mit der Geschäftsführung sprechen. Und auch, um einen Geschäftsbericht zu lesen, muss man die Grundbegriffe der BWL kennen.
Was sind relevante BWL-Grundlagen?
Zu den wichtigsten Begriffen aus der Finanz-BWL gehören Gewinn, Umsatz, Absatz, Erlöse, Erträge, Verlust, Aufwand und Kosten. Bei der Gewinn- und Verlust-Rechnung geht es um Aufwendungen, Erträge, Deckungsbeitrag, operatives Ergebnis, Betriebsergebnis, EBIT und EBITDA. Bei der Liquiditätsrechnung um Liquidität ersten, zweiten und dritten Grades. Und zu den Rentabilitätskennzahlen gehören Umsatz-, Eigenkapital- und Gesamtkapitalrentabilität sowie ROI, ROE, ROS und ROCE – allesamt Abkürzungen für englische Begriffe.
„Immer mehr englische Abkürzungen erschweren es auch erfahrenen Mitarbeitern, den Durchblick zu bewahren“, erzählt Coach Frank Schwedhelm. Das relativ neue Kürzel „EVA“ beispielsweise steht für Economic Value Edit und bezeichnet die Gesamtkapitalrentabilität: „Es gibt eben nicht nur die eine Rentabilität, sondern verschiedene Arten – das muss man wissen.“
Fragen stellen und Zusammenhänge erklärt bekommen
Einen Tag dauert Schwedhelms Grundlagen-Kurs an der TÜV NORD Akademie, in dem er mit den Teilnehmern Licht in den BWL-Dschungel bringt. Anhand von Rechenbeispielen lernen sie die genaue Bezeichnung, die Berechnung und die Bedeutung der Kennzahlen. Dazu gibt es schriftliche Unterlagen zum späteren Nachschlagen. Zum Vertiefen einzelner Themen bieten sich separate Seminare an, zum Beispiel zu Kostenrechnung und Kostenanalyse.
Das gemeinsame Lernen im Präsenz-Seminar hält Frank Schwedhelm für wesentlich für den Lernerfolg: „Man kann vieles nachlesen, versteht es aber trotzdem nicht!“ In welchem Verhältnis stehen die einzelnen Kennzahlen und Begriffe zueinander? Und wie sind die Ergebnisse zu interpretieren? „Man muss Fragen stellen können und Zusammenhänge erklärt bekommen“, so Schwedhelm. Und generell gilt: eingebunden in eine Gruppe, lassen sich Netzwerke knüpfen – im beruflichen Kontext ist auch das sehr wichtig.
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