PEFC - Herkunft sicherstellen
Die Produktkettenzertifizierung („chain of custody“, COC) nach PEFC steht für Holz- und Papierprodukte aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung. Die Waldzertifizierung nach PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) dient wiederum dazu, die nachhaltige Bewirtschaftung der Forstbetriebe nachzuweisen. „Chain of custody“ steht in dem Fall für den Auftrag der PEFC CoC-Zertifizierung, nachzuweisen, dass das gehandelte oder verwendete Holz aus PEFC-zertifizierten Wäldern stammen.
Die PEFC-Zertifizierung verbindet ökologische, soziale und ökonomische Aspekte. Sie ist ideal an die Strukturen der mitteleuropäischen Forstwirtschaft angepasst und international anerkannt. PEFC-Siegel zertifizierte Betriebe zeigen mit dem Siegel Engagement für Umwelt und ethisches Handeln. Das Holz kann in allen Verarbeitungs- und Handelsstufen jederzeit identifiziert werden. Dafür ist es erforderlich, die Produktkette bis hin zum Einzelhandel zu zertifizieren.




Vorteile der PEFC-Zertifizierung
PEFC-Siegel zertifizierte Betriebe zeigen Engagement für die Umwelt und ethisches Handeln. Das Holz kann in allen Verarbeitungs- und Handelsstufen jederzeit und eindeutig identifiziert werden. Eine Überprüfung bzw. Zertifizierung durch TÜV NORD CERT bringt Betrieben und ihren Marktpartnern eindeutige Vorteile, wie zum Beispiel:
- mehr Vertrauen durch Nachweis über die Erfüllung der Bestimmungen eines weltweit anerkannten Standards
- höhere Akzeptanz des Holzes bzw. Holzprodukts bei Kundinnen und Kunden sowie Verbraucherinnen und Verbrauchern, die Wert auf einen Herkunftsnachweis legen
- Akquisition neuer Kundenkreise, die umweltbewusst einkaufen
- Nutzung des PEFC-Siegel als starkes Marketinginstrument gegenüber dem Wettbewerb ohne diese Zertifizierung
- Ursprungsnachweis dafür, dass das Holz nicht aus umstrittenen Quellen stammt
- Nachhaltigkeit dank kurzer Transportwege – dokumentiert durch Angabe einer bestimmten Herkunftsregion (z. B. Holz aus Bayern).
Fragen und Antworten zur PEFC-Zertifizierung
Für wen ist eine Zertifizierung nach PEFC CoC interessant?
Eine Zertifizierung nach PEFC CoC ist für alle Unternehmen interessant, die in der Produktkette von Holz und Papier unterwegs sind und die Aussage für sich nutzen möchten, dass ihre Produkte aus nachhaltiger, PEFC-zertifizierter Waldbewirtschaftung stammen.
Um diese Aussage etwa in den Rechnungen tätigen zu können, benötigt das Unternehmen ein gültiges PEFC-Zertifikat. Durch dieses können die Akteur:innen der Produktkette des zertifizierten Materials eindeutig identifiziert werden.
Zielgruppe der Zertifizierung sind u. a.:
- Sägewerke
- Holzhandel
- Möbel produzierende Betriebe
- Papier herstellende Betriebe
- Verlage oder Druckereien
Unternehmen des Einzelhandels, die nur original verpackte, als PEFC-zertifiziert deklarierte Ware unverändert an Endverbraucher:innen verkaufen, wie z. B. Baumärkte oder Versandhäuser, benötigen kein Zertifikat. Sie haben aber die Möglichkeit, sich ebenfalls zertifizieren zu lassen. Dies bietet den Vorteil, dass sie dann ein eigenes Logo mit einer eigenen Registriernummer zu Marketingzwecken nutzen können.
PEFC-Zertifizierung: Was passiert danach?
Nach erfolgreichem Bericht stellt TÜV NORD CERT eine Zertifizierung für den geprüften Teil der Produktkette aus. Sie ist fünf Jahre gültig; jährlich erfolgen Überwachungsaudits. TÜV NORD CERT deckt mit seinem umfassenden Know-how viele unterschiedliche Zertifizierungsbereiche aus einer Hand ab. Bei der Zertifizierung nach mehreren Systemen können Sie auf diese Weise Synergie-Effekte nutzen, die zu deutlichen Kosteneinsparungen führen. Mit einem flächendeckenden Netz spezialisierter Auditoren in Deutschland, Österreich, den Niederlanden und fast allen europäischen Nachbarländern garantiert TÜV NORD CERT Ihnen eine bestmögliche Erfüllung Ihrer Wünsche vor Ort.
Wie läuft eine Vorort-Begutachtung ab?
Das Vorort-Audit organisiert Ihr:e zuständige:r Auditor:in und prüft in Ihrem Unternehmen, ob die Anforderungen und Richtlinien des PEFC-Siegels erfüllt sind. Die Prüfung erfolgt durch Gespräche mit Mitarbeitenden an ihrem Arbeitsplatz und Dokumenteneinsicht. Es geht hier vor allem um:
- die Einhaltung der Sorgfaltspflicht (DDS) im Rahmen der EU-Holzhandelsrichtlinie
- Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit
- Ihr Managementsystem: Prozesse, Verantwortlichkeiten, Schulungen, Kommunikation, Dokumentation
- die Rückverfolgbarkeit des von Ihnen genutzten PEFC-Materials (welche Methode? wie transparent?)
- Ihren Einkauf, Wareneingang und die Lieferunternehmen
- Ihren Warenausgang und der Verkauf Ihrer Produkte mit PEFC-Zertifikat
- Ihre Verwendung der Logos und Label
Unternehmen nutzen das PEFC-Logo, um Kund:innen gegenüber ihre nachhaltige Firmenpolitik zu kommunizieren. Es lässt sich etwa auf dem Produkt, in der Firmenbroschüre oder auf den Lieferdokumenten zu Marketingzwecken verwenden. Voraussetzung hierfür ist der Besitz eines gültigen Chain-of-Custody-Zertifikates und die verpflichtende Unterzeichnung eines Logonutzungsvertrages mit PEFC Deutschland e. V.
Weitere Informationen finden Sie hier: https://pefc.de/fur-unternehmen/logonutzung/
Was gewinne ich durch eine CoC-Zertifizierung?
Eine Überprüfung bzw. Zertifizierung durch TÜV NORD CERT bringt Betrieben und ihren Marktpartnern eindeutige Vorteile, wie zum Beispiel:
- PEFC-zertifizierte Betriebe zeigen Engagement für die Umwelt und ethisches Handeln.
- Das Holz kann in allen Verarbeitungs- und Handelsstufen jederzeit und eindeutig identifiziert werden.
- Ursprungsnachweis dafür, dass das Holz nicht aus umstrittenen Quellen stammt
- Nachhaltigkeit dank kurzer Transportwege – dokumentiert durch Angabe einer bestimmten Herkunftsregion (z. B. Holz aus Bayern)
- Nutzung des PEFC-Zeichens als starkes Marketinginstrument gegenüber dem Wettbewerb ohne diese Zertifizierung
- mehr Vertrauen durch Nachweis über die Erfüllung der Bestimmungen eines weltweit anerkannten Standards
- höhere Akzeptanz des Holzes bzw. Holzprodukts bei Kundinnen und Kunden sowie Verbraucherinnen und Verbrauchern, die Wert auf einen Herkunftsnachweis legen
- Akquisition neuer Kundenkreise, die umweltbewusst einkaufen
- Marktzugang verbessern
- die Zertifizierung als Instrument zur Risikoprävention („sorgenfreier Konsum“) einsetzen.
- Das Image des Holz- und Papiersektors verbessern.
Wie kann ich das Unternehmen optimal auf die Zertifizierung vorbereiten?
Welche Aufgaben haben Sie als Kunden?
1. Informationsbeschaffung über die Standardanforderungen
2. Implementierung des Standards in Ihrem Unternehmen
3. Angebotsanfrage und Beauftragung
-> Zur optimalen Vorbereitung: s. Checkliste
Welche Vorraussetzungen gibt es für die PEFC Zertifizierung?
- Auswahl des jeweils zutreffenden Systems
A. System der physischen Trennung: PEFC-Holz bzw. -Papier strikt getrennt von nicht zertifiziertem Material
B. Prozentsatzmethode: genau überwachte Mischung mit Holz oder Holzfaserprodukten aus kontrollierten Quellen
C. Kreditmethode: Übertragung von Guthaben von zertifiziertem Material auf Material aus PEFC kontrollierten Quellen innerhalb derselben PEFC-Produktgruppe
Dabei ist eine Kombination der verschiedenen Systeme möglich.
- Nachweise von beschafften PEFC-Holz- bzw. Papierprodukten, Lagerbestand, ggf. Produktionsverlusten und verkauften PEFC-Produkten
- Nachweis eines Verfahrens zur Prüfung des Wareneingangs, mit dem Lieferantenkontrollen, interne Überprüfungen und Aufzeichnungen sichergestellt werden sowie ggf. eines DDS bei Einkauf nicht zertifizierter Produkte
Gibt es spezielle Zertifizierungsmöglichkeiten?
Kleinere Unternehmen können die Möglichkeit einer günstigen Gruppenzertifizierung nutzen.
Unternehmen mit mehreren Standorten, Niederlassungen oder Tochterfirmen bieten wir bei TÜV NORD CERT die Auditierung von Verbundzertifikaten in allen Größenordnungen von regional bis global an. Auch wirtschaftlich interessante Kombinationen mit anderen Zertifizierungssystemen machen wir möglich.
Ihr Weg zum PEFC Siegel
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Weitere Informationen zum PEFC-Siegel
Das PEFC-Regional-Label
Holz verarbeitende Betriebe haben mit dem PEFC-Regional-Label große Chancen in der Vermarktung von Holzprodukten, die aus einer geografisch abgrenzbaren Region kommen (zum Beispiel „Heimisches Holz aus Bayern“). Verbraucher können wiederum gezielt nach regionalen Produkten aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung fragen. Um ein PEFC-Regional-Label zu erhalten, muss das Holz in einer eindeutig definierbaren Region in Deutschland eingeschlagen werden. Zudem muss es im gesamten Produktionsprozess jederzeit eindeutig identifizierbar bleiben.
Glaubwürdiger Nachweis für Arbeitsqualität: der RAL-Standard
Hohe Ansprüche werden heute nicht nur an Holzhandel und -verarbeitung, sondern auch an den forstpraktischen Bereich gestellt. Forstdienstleistungsunternehmen, die die Holzernte, die Bringung dieses wertvollen Rohstoffs sowie Leistungen der Walderneuerung und Waldpflege übernehmen, können sich nach einem RAL-Standard der Gütegemeinschaft Wald- und Landschaftpflege e.V. zertifizieren lassen. Dabei werden gesetzliche Anforderungen an den Betrieb, technische Standards und Unfallverhütungsvorschriften sowie die Arbeitsqualität in derzeit drei Prüfbereichen bewertet. Das RAL-Zertifikat ist in einigen Bundesländern Voraussetzung für die Teilnahme an Ausschreibungen im Staatswald und dient als glaubwürdiger Nachweis für Arbeitsqualität. Zudem dürfen alle nach PEFC zertifizierten Forstbetriebe ausschließlich Forstunternehmen einsetzen, die nach RAL oder einem anderen, von PEFC anerkannten Standard zertifiziert sind.
Spezielle PEFC-Zertifizierungen für Waldbesitzer
Waldbesitzer haben mittlerweile auch die Möglichkeit, Weihnachtsbaumkulturen nach PEFC zertifizieren zu lassen. Mit dem „PEFC-Standard für Weihnachtsbaumkulturen auf Waldflächen“ können Waldbesitzer nachweisen, dass Ihre Weihnachtsbäume unter der Berücksichtigung ökologischer, ökonomischer und sozialer Gesichtspunkte erzeugt wurden. Waldbesitzer können mit dem PEFC-Erholungswaldzertifikat zudem ihr besonderes Engagement für Erholungssuchende belegen.
Weitere Informationen zur Waldzertifizierung
- für Deutschland
www.pefc.de
Unser Know-how für Ihren Erfolg
TÜV NORD CERT deckt mit seinem umfassenden Know-how viele unterschiedliche Zertifizierungsbereiche aus einer Hand ab. Bei der Zertifizierung nach mehreren Systemen können Sie auf diese Weise Synergieeffekte nutzen, die zu deutlichen Kosteneinsparungen führen. Mit einem flächendeckenden Netz spezialisierter Auditorinnen und Auditoren in Deutschland, Österreich, den Niederlanden und fast allen europäischen Nachbarländern garantiert TÜV NORD CERT Ihnen eine bestmögliche Erfüllung Ihrer Wünsche vor Ort.
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Einzelfallprüfung Holz
Einzelnachweis zur Bestätigung des Einsatzes von Holz aus nachhaltiger und legaler Waldwirtschaft
Laut Berliner Senat beschlossener Vorgaben, darf bei öffentlichen Baumaßnahmen ausschließlich Holz aus nachhaltiger und legaler Waldwirtschaft eingesetzt werden. Der Nachweis zum Einsatz von nachhaltigem Holz muss entweder durch ein FSC®-Zertifikat, durch ein vom Auftraggeber als gleichwertig anerkanntes Zertifikat (in der Regel PEFC) oder durch einen Einzelnachweis erfolgen.
Bei öffentlichen Baumaßnahmen wird das beschaffte zertifizierte Holz überwiegend vor Ort endverarbeitet oder eingebaut. Auch wenn ein Dienstleister Handwerker, Garten-/Landschaftsbaubetriebe, Zimmerer, Dachdecker, Fensterbauer, Tischler sowie andere Berufe des Holzhandwerks nur sporadisch Tätigkeiten ausführt, bei denen Holzmaterialien betroffen sind, so muss dennoch die lückenlose Nachweisführung der Holzproduktkettesichergestellt sein. Für Handwerker, die nicht regelmäßig für die öffentliche Hand tätig sind, kann bei einmaligen Tätigkeiten der Einzelnachweis eine Alternative zur eigenen Zertifizierung nach FSC® und/oder PEFC darstellen. TÜV NORD CERT bietet hierzu eine Einzelfallprüfung weitere Details zum Ablauf finden Sie in unserem Fact Sheet Einzelfallprüfung.