Was ist Qualitätsmanagement? - FAQ

Was ist Qualitätsmanagement? - FAQ

Beitrag vom 29.10.2019

Zur Themenwelt Qualitätsmanagement

Zehn häufige Fragen zum Qualitätsmanagement

Qualitätsmanagement ja, aber wie?

Das Managementsystem eines modernen Unternehmens gleicht einem Mosaik und die Facetten werden vielschichtiger, die Muster komplizierter, die Schnittstellen nehmen zu. Diese neue Komplexität hat selbstverständlich Auswirkungen auf die Formulierung wie auch die Sicherheit der Qualitätsansprüche und -normen. Ein „gelebtes“ Qualitätsmanagement lenkt Ihr Unternehmen in die richtigen Bahnen auf dem Weg in eine erfolgreiche Zukunft.

Wir geben Antworten auf die häufigsten Fragen zum Thema Qualitätsmanagement – von A wie Audit bis Z wie Zertifizierung.

1. Was ist Qualitätsmanagement?

Qualitätsmanagement bezeichnet die organisatorischen Maßnahmen, mit denen ein Unternehmen die Qualität seiner Produkte und Leistungen sicherstellen und verbessern will. Dazu gehört unter anderem das Optimieren von Kommunikationsstrukturen, die Standardisierung von Arbeitsprozessen und die Einhaltung bestimmter Normen. Eine der weitverbreitetsten Qualitätsnormen ist die ISO 9001, welche die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems vorsieht.

2. Welche Branchen sollten ein Qualitätsmanagementsystem einführen?

Insbesondere in Branchen mit vielen Produktionsstufen, zum Beispiel in der Automobilindustrie, sind zertifizierte Qualitätsmanagementsysteme schon länger Standard. Doch auch im Dienstleistungssektor halten sie vermehrt Einzug. Viele Unternehmen setzen dabei auf Qualitätsmanagementsysteme gemäß der DIN-Norm ISO 9001. Daneben gibt es weitere Qualitätsstandards mit speziellen Forderungen für einzelne Branchen, zum Beispiel die IATF 16949 für die Automobilindustrie, die ISO 9100 für Luftfahrtindustrie und die ISO 13485 für Hersteller von Medizinprodukte.

3. Welche Vorteile bietet ein Qualitätsmanagement nach ISO 9001?

Mit Qualitätsmanagementsystemen nach ISO 9001 lassen sich Organisationen und ihre Wechselbeziehungen prozessorientiert abbilden. Richtig angewandt, verkürzen sie die Innovationszyklen beim Entwickeln neuer, immer komplexerer Produkte/Dienstleistungen und reduzieren Fehlerkosten, etwa durch methodische Fehlervermeidungsstrategien. Das ermöglicht es den Unternehmen, sich steigenden Kundenanforderungen anzupassen und im Preiswettbewerb zu bestehen.

4. Was ist ein prozessorientiertes Qualitätsmanagement?

Ein gleich bleibender, reproduzierbarer Qualitätsstandard lässt sich besser erreichen, wenn man zusammengehörende Tätigkeiten und Ressourcen als Prozesse abbildet. Das sorgt für mehr Transparenz, wodurch sich Ressourcen optimieren, Fehler vermeiden und Kosten sparen lassen. Die Prozessorientierung ist daher auch ein wichtiger Grundsatz des Qualitätsmanagements nach der ISO 9001.

5. Welche Bedeutung hat die Kundenorientierung im Qualitätsmanagement?

Die Kundenorientierung spielt im Qualitätsmanagement eine zentrale Rolle: Unternehmen sollen nicht nur die Wünsche ihrer Kunden erfüllen, sondern danach streben, die Erwartungen sogar zu übertreffen. Voraussetzung dafür ist, dass die Unternehmen sich schnell an verändernde Kundenanforderungen anpassen können. Mit Kunden sind dabei nicht nur ausschließlich die Endabnehmer der Produkte oder Dienstleistungen gemeint, sondern auch andere interessierte Parteien wie zum Beispiel Mitarbeiter, Eigentümer, Lieferanten und Geldgeber.

6. Was ist eine Zertifizierung im Qualitätsmanagement?

Eine Zertifizierung bedeutet, dass das Qualitätsmanagement eines Unternehmens die Anforderungen der entsprechenden Norm – zum Beispiel der DIN EN ISO 9001 – erfüllt. Die Zertifikate erteilt eine von der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) zugelassene Zertifizierungsstelle im Rahmen eines Zertifizierungsaudits. Sie sind drei Jahre lang gültig, danach ist eine Rezertifizierung erforderlich.

7. Wie wird man Qualitätsmanagerin oder Qualitätsmanager?

Die Grundlage sind meist ein betriebswirtschaftliches oder technisches Studium sowie Branchen- und Fachkenntnisse, die durch Berufserfahrung erworben wurden. Der übliche Weg zum Qualitätsmanager ist dann der Quereinstieg nach einer Weiterbildung. Die TÜV NORD Akademie bietet dafür ein dreistufiges Lehrgangssystem an, das jeweils mit der Prüfung zum Qualitätsbeauftragten, Qualitätsmanager und Qualitätsauditor abschließt.

8. Was macht ein Qualitätsmanager?

Der Qualitätsmanager ist dafür verantwortlich, dass die Qualitätsstandards eingehalten und die Prozesse im Unternehmen weiterentwickelt werden. Dazu baut er ein den Unternehmenszielen entsprechendes Qualitätsmanagementsystem auf, mit dem er die Qualität der Produkte und Arbeitsabläufe überwacht. Das Ziel hierbei ist ein kotinuierlicher Verbesserungsprozess.

9. Welche Kompetenzen und Kenntnisse brauchen Qualitätsmanager?

Um die einschlägigen Normen richtig umsetzen zu können, müssen Qualitätsmanager geeignete Methoden und Werkzeuge beherrschen. Dazu gehören neben klassischen Mess- und Prüfmethoden der Qualitätssicherung zunehmend auch komplexere Management-Tools wie Balanced Scorecard, Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse (FMEA), statistische Prozessregelung (SPC) und Problemlösungsmethoden.

10. Was ist bei der Ausbildung von Qualitätspersonal zu beachten?

Die Revision zur ISO 9001:2015 rückt Qualitätsmanagementsysteme in Richtung einer ganzheitlichen Unternehmensführung. Damit steigen die Anforderungen an das Qualitätspersonal, und die Rollen im Umfeld zu qualitätsrelevanten Prozessen fächern sich weiter auf. Die TÜV NORD Akademie trägt dieser Entwicklung Rechnung mit einem dreistufigen Qualitätsmanagement-Ausbildungskonzept zum Qualitätsbeauftragten, Qualitätsmanager und Qualitätsauditor Ein weiterer Schwerpunkt liegt bei dem Personal der Qualitätssicherung, die durch Prüf- und Methodenkompetenz die Prozessoptimierung unterstützen.