Digital Transformation

Digital Transformation

Beitrag vom 01.10.2018

Zur Themenwelt Digitalisierung im Mittelstand

Was die Digitalisierung für Unternehmen wirklich bedeutet

Sowohl in den Medien, als auch in den Führungsetagen von Unternehmen wird seit einiger Zeit ein Schlagwort öfter als jedes andere genutzt: Digitalisierung. Die Definition: Die Umwandlung und das Speichern von analogen Informationen in digitaler Form. Der digitale Wandel beschreibt demnach die Veränderungen in Wirtschaft, Kultur, Bildung und Politik, die durch diese Transformation in Gang gesetzt wurden und werden.

Insbesondere Unternehmen müssen sich nun mehr als jemals zuvor darauf einstellen, alte Prozesse neu zu strukturieren, um mithalten zu können. Denn wer die vielschichtigen Auswirkungen der Digital Transformation ignoriert, bleibt im schlechtesten Fall auf der Strecke. Nicht nur, weil die Kunden abspringen: Auch Arbeitnehmer möchten von der Digitalisierung profitieren. Arbeit 4.0 ist hier das Stichwort – flexiblere Arbeitszeiten und bessere Work-Life-Balance bei gleichzeitig unverändert hohem Schutz von Arbeitnehmerrechten. Lesen Sie hierzu auch: Arbeit 4.0: Wie Unternehmen die Herausforderungen einer digitalen Arbeitswelt meistern können.

Die Digital Transformation verändert die Arbeitswelt – gerade für Arbeitnehmer

Tatsächlich bedroht die digitale Transformation vor allem niedrig qualifizierte und entlohnte Arbeitnehmer: Besonders Routinearbeiten können zunehmend von Maschinen übernommen werden. Die nach ihren Autoren benannte Frey-Osborne-Studie von der Universität Oxford bescheinigte bereits im Jahr 2013 knapp der Hälfte der amerikanischen Beschäftigten eine dieser sogenannten digitalisierbaren Berufe. Tätigkeiten also, die mit hoher Wahrscheinlichkeit in Zukunft automatisiert würden. In Deutschland seien etwa zwölf Prozent der Beschäftigten von der Automatisierung betroffen, stellte das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in einer Übertragung der Frey-Osborne-Studie auf die Bundesrepublik fest.

Von Cyberchirurgen und Roboterberatern: Die Berufe der Zukunft 2030

Doch auf lange Sicht birgt die Digital Transformation vor allem Vorteile für den Arbeitsmarkt: Einige Experten gehen sogar davon aus, dass mehr neue Jobs entstehen als bisherige wegfallen. Denn die Automatisierung körperlicher Arbeit ermöglicht vielen Arbeitnehmern eine höhere Freiheit und Flexibilität. Nicht-digitalisierbare Sektoren wie Soziales und kreative Tätigkeiten gewinnen an Bedeutung, zudem entstehen mit der Digitalisierung auch gänzlich neue Berufsfelder.

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales stellte 2016 eine umfassende Arbeitsmarktprognose für das Jahr 2030 vor – und prophezeite der Digitalisierung großes Potential: Statt vom gefürchteten Ende der Arbeit geht die Studie gar von einem Anstieg der Beschäftigung von bis zu einer Viertelmillion aus. Denn neue Qualifikationen sind gefragt: Es gibt in zehn Jahren also weniger Taxifahrer und Postboten, weniger Kassierer und Kellner. Ein Großteil des Dienstleistungssektors wird also von Softwareprogrammen und Algorithmen gemanagt werden. Dafür werden jedoch auch kompetente Köpfe gebraucht, die genau diese Systeme bedienen und weiterentwickeln – die Berufe der Zukunft 2030 heißen Programmierer, Cyberchirurg oder Datenanalyst. Sogar der Beruf des Roboterberaters könnte schon bald Normalität sein.

Die Folgen der Digitalisierung für den Arbeitnehmer laut eines Forschungsberichts des BMAS vom Juli 2016.

Schlüsselfaktor Weiterbildung für eine gelungene Digitalisierung in Unternehmen

Key ist deshalb, darin sind sich die Experten einig, vor allem die Bildung: Möglichst früh sollen zukünftige Arbeitnehmer für digitale Prozesse geschult und sensibilisiert werden. Schon heute sind sämtliche Schulen und Universitäten mit Tablets ausgestattet oder bieten Online-Plattformen für effektive vernetzte Kommunikation.

Vor allem aber die Weiterbildung von Menschen in mittelständischen Unternehmen, die anders als die Digital Natives nicht mit dem Internet aufgewachsen sind, ist ein wichtiges Instrument für eine gelungene Digitalisierung. Im digitalisierten Arbeitsalltag sind IT-Skills schließlich bereits heute längst kein Plus mehr im Lebenslauf, sondern Grundanforderung.

Arbeit 4.0: Digitalisierungs-Training für Unternehmen schöpft Potential bestmöglich aus

Unternehmen setzen deshalb vermehrt auf Trainingsprogramme wie etwa unternehmensWert:Mensch plus (uWM plus), um ihren digitalen IQ zu erhöhen und lassen ihre Mitarbeiter zusammen mit Coaches Strategien entwickeln, um das Potential der Digitalisierung bestmöglich auszuschöpfen. Denn die Veränderungen betreffen nicht nur technische Aspekte, sondern auch kulturelle sowie soziale: So sollte auf dem Weg Richtung Digitalisierung der Faktor Mensch nicht aus den Augen verloren werden. Projekte wie uWM plus regen Unternehmen dazu an, gemeinsam die digitale Strategie zu finden, die für den Betrieb am sinnvollsten ist.

Für die Teilnahme an uWM plus ist ein Unternehmen geeignet, wenn:

  • sich Sitz und Arbeitsstätte in Deutschland befinden
  • das Unternehmen seit mindestens zwei Jahren am Markt ist
  • der Jahresumsatz des Unternehmens weniger als 50 Millionen Euro beträgt oder die Jahresbilanzsumme geringer als 43 Millionen Euro ist
  • das Unternehmen weniger als 250 Beschäftigte hat
  • das Unternehmen mindestens eine/n sozialversicherungspflichtige/n Beschäftigte/n in Vollzeit vorweisen kann.

Digital Transformation: Immer mehr Unternehmen nehmen Unterstützung in Anspruch

Die Notwendigkeit dieser Art von Unterstützung ist indes bewiesen. Laut einer Umfrage von Bitkom geben aktuell 28 Prozent der Unternehmen an, Unterstützung – zum Beispiel in Form von Beratung – in Anspruch zu nehmen, um die Digitalisierung voranzubringen.

Der Anteil der Unternehmen, die sich noch im Vorjahr sicher waren, keine Hilfe zu benötigen, sinkt dagegen stetig: Vielen Arbeitgebern ist inzwischen klar, dass die Digitalisierung zwar große Chancen birgt, aber auch zu komplex ist, um sie im Alleingang zu bewältigen.