Der Digitalisierungsindex
Wo steht mein Unternehmen in Hinsicht auf die Digitalisierung und wo stehen die anderen?
Diese Frage zu stellen, wird immer wichtiger. Schließlich betreffen die digitale Revolution und der Wandel der Arbeit jedes Unternehmen. Dabei kann es entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit sein, wie gut einem selbst die digitale Transformation im Vergleich mit Mitbewerbern gelingt.
Bei der Suche nach Antworten hilft ein Digitalisierungsindex:
- Er gibt Aufschluss darüber, wie weit die digitale Transformation in verschiedenen Branchen ist und wo noch (wie viel) Handlungsbedarf besteht.
- Außerdem unterstützt er Unternehmen dabei, den eigenen Digitalisierungsgrad einzuschätzen.
Der Digitalisierungsgrad – eine Definition
Der Digitalisierungsgrad gibt an, in welchem Umfang ein Unternehmen oder eine Institution digitalisiert ist. Mithilfe von digitalen Reifegradmodellen kann das Digitalisierungspotential erfasst werden. Die Nutzung dieser Reifegradmodelle setzt jedoch bereits viel Erfahrung in der Digitalisierung voraus.
Für Unternehmen ist es sinnvoll, den Digitalisierungsgrad in verschiedenen Bereichen zu differenzieren (zum Beispiel den Digitalisierungsgrad der Infrastruktur, der Geschäftsprozesse und der Geschäftsmodelle). Der Digitalisierungsgrad ist immer zweckgebunden und somit an einen konkreten Nutzen oder an konkrete Ziele des Unternehmens gekoppelt (zum Beispiel: "Verkürzung der Dauer der Auftragsbearbeitung durch digitale Prozesse um 30 %").
Wie funktioniert ein Digitalisierungsindex?
Digitalisierungsindizes gibt es mehrere. Sie unterscheiden sich zum Beispiel nach der Größe der „gemessenen“ Unternehmen, ihrer Branche und ihrer Herkunftsregion. Gemeinsam haben sie, dass sie einen Ist-Zustand der Digitalisierung abbilden.
Dies geschieht in der Regel auf Basis eines zugrunde liegenden Punktesystems. So legt der „Digitalisierungsindex Mittelstand“ einen Maximalwert von 100 Punkten zugrunde. Davon ausgehend werden ein Wert für einen durchschnittlichen Digitalisierungsgrad und verschiedene Werte für den Digitalisierungsgrad in unterschiedlichen Handlungsfeldern vergeben, zum Beispiel in den Bereichen „Beziehung zu Kunden“ und „Produktivität in Unternehmen“.
Der Deutschland-Index des Fraunhofer Instituts im Auftrag des Bundesinnenministeriums bildet dagegen den Grad der Digitalisierung in verschiedenen Bundesländern ab. Für die Bewertung werden auch Faktoren wie öffentliches WLAN und Bürgerservices herangezogen. Orientierung im internationalen Rahmen gibt der Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft (Digital Economy and Society Index = DESI). Er widmet sich der Digitalisierung in den EU-Ländern.
Diese Fragen beantwortet ein Digitalisierungsindex
Welche Schlüsse Unternehmen aus einem Digitalisierungsindex ziehen können, unterscheidet sich je nach Index. Abhängig davon, vom Umfang zur Verfügung gestellter Umfrageergebnisse und von eventuell vorhandenen „Selbsttests“ bekommen Sie erste Antworten darauf,
- wo Sie selbst und Ihre Mitbewerber in Sachen Digitalisierung stehen,
- in welchen Unternehmensbereichen Handlungsbedarf besteht.
Davon abgesehen geben Digitalisierungsindizes Aufschluss über den Digitalisierungsgrad ganzer Branchen und Länder und damit auch über ihre Wettbewerbsfähigkeit. Auf diese Art können sie politischen Handlungsbedarf aufzeigen.
Digitalisierung zahlt sich aus
Wie Unternehmen die digitale Transformation vorantreiben, welcher Industrie-4.0-Technologien sie sich dabei bedienen und ob sie bestehende Geschäftsmodelle optimieren oder neue entwickeln, unterscheidet sich.
Allerdings zeigt beispielsweise der Digitalisierungsindex Mittelstand zwei Dinge auf:
- Die Digitalisierung schreitet in verschiedenen Branchen voran und wird von immer mehr Unternehmen bewusst vorangetrieben.
- Einige Branchen sind dabei deutlich weiter als andere. So fällt der durchschnittliche Digitalisierungsgrad von Banken und Versicherungen höher aus als der im Gastgewerbe.
- Eine erfolgreiche digitale Transformation wirkt sich in vielen Fällen auf den Unternehmenserfolg aus. Zum Beispiel zeigen sich die Digital Leader einzelner Branchen wesentlich zufriedener mit den Unternehmenskennzahlen als ihre Mitbewerber. Auch viele Unternehmen, die einzelne digitale Maßnahmen umsetzen, berichten von positiven Resultaten in Form höherer Um- und Absätze und neuer Kunden.
Große Unternehmen, auch das zeigt der Digitalisierungsindex Mittelstand, haben es leichter, sich auf den Wandel der Arbeit einzustellen und die Digitalisierung voranzutreiben. Auf der anderen Seite profitieren auch die kleinen Unternehmen messbar von so unterschiedlichen Dingen wie Cloudlösungen, KI oder neuen Formen der Kommunikation. Gute Gründe, sich nicht auf Stillhalten und Abwarten zu verlassen.
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