Zukunft des Qualitätsmanagements: Qualitätsmanagement 4.0

Zukunft des Qualitätsmanagements: Qualitätsmanagement 4.0

Beitrag vom 29.10.2019

Zur Themenwelt Qualitätsmanagement

Das Qualitätsmanagement der Zukunft

Mit der Digitalisierung und Industrie 4.0 wandeln sich die Rollen im Qualitätsmanagement. Wer hat künftig welchen Hut auf?

Compliance, Effizienz- und Risikomanagement: Die Anforderungen an Qualitätsmanager beschränken sich heute längst nicht mehr auf die Sicherung der Qualität von Produkten oder Dienstleistungen. Dafür sorgen immer höhere Erwartungen der Kunden. Mit der Digitalisierung und der Industrie 4.0. werden die Anforderungen noch weiter steigen: Miteinander vernetzte technische Systeme liefern in Echtzeit riesige Datenmengen, die es zu filtern, analysieren und für die Qualitätsplanung zu nutzen gilt.

„Insbesondere mittelständische Unternehmen stehen oft vor dem Problem, dass sie abwägen müssen zwischen der Investition in eine Standard-Software und einer teureren, aber flexibleren eigenen Lösung“, weiß Werner Lobinger. Als Dozent für Qualitätsmanagement an der TÜV NORD Akademie hilft Lobinger den Teilnehmern seiner Seminare bei der Entscheidung: „Ich empfehle keine konkreten Produkte, sondern Kriterien, nach denen sie auswählen sollten.“

Weiterbildung wird immer wichtiger

Die permanente Weiterbildung wird für Qualitätsmanager immer wichtiger. Nur so können sie Schritt halten mit den technischen Neuerungen – und zudem ihren strategischen Aufgaben gerecht werden. „Das Berufsfeld fächert sich immer weiter auf“, beobachtet Werner Lobinger. So gibt es zwar weiterhin den produktorientierten Spezialisten für Qualitätssicherung, der vor allem detailliertes Wissen über Qualitätswerkzeuge benötigt. Doch daneben ist immer stärker auch ein strategischer Qualitätsmanager gefragt, der sich mit der Organisationsentwicklung auskennt.

„In kleinen und mittelständischen Unternehmen herrscht oft noch das Rollenbild vom Qualitätsbeauftragten der obersten Leitung vor, das von der DIN Norm ISO 9001 geprägt ist“, erzählt Lobinger. Hier leitet der Qualitätsbeauftragte meist gleichzeitig auch die Abteilung für Qualitätssicherung, IT oder Einkauf – und hat entsprechend wenig freie Kapazitäten, um vorhandene Managementsysteme strategisch weiterzuentwickeln.

Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung trennen

„Für ein wirksames Qualitätsmanagement sollten die zugehörigen Aufgaben von der Qualitätssicherung getrennt sein“, empfiehlt Werner Lobinger, der seit 20 Jahren Qualitätspersonal coacht. Denn nur speziell qualifizierte Leute können die unterschiedlichen Anforderungen bewältigen, um einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess zu gewährleisten. So sind in der Qualitätssicherung detail- und technikorientierte Experten gefragt, die operativ dafür sorgen, dass ihr Unternehmen fehlerfreie Produkte erzeugt.

Der Qualitätsmanager dagegen sollte ein konzeptionsstarker Teamplayer sein. Sein Job geht schließlich weit über das klassische Verwalten der einschlägigen Qualitätsnormen hinaus: Wer ein ganzheitliches Managementsystem weiterentwickelt, muss Prozesse steuern und Ergebnisse messen – immer mit Blick auf die aktuellen Anforderungen des Marktes und angrenzender Disziplinen wie Umwelt und Arbeitssicherheit sowie die Unternehmensziele. Das setzt nicht nur eine enge Abstimmung mit der Geschäftsführung voraus, sondern auch die Fähigkeit, Kollegen aus verschiedensten Bereichen zu motivieren.

Qualitätsmanagement der Zunkunft: Viele Aufgaben, Rollen und spezielle Kurse

Der Qualitätsmanager entwickelt sich zum internen Unternehmensberater: „Gerade die Qualitätsverantwortlichen aus der Dienstleistungsbranche stehen eher vor der Herausforderung, das Management der Prozesse ganzheitlich zu organisieren, als die Qualitätssicherung zu detaillieren“, weiß Coach Werner Lobinger.

Unterstützung bieten hier Fortbildungen an der TÜV NORD Akademie zum Qualitätsmanager und Kurse zu Methoden des Qualitätsmanagements wie Balanced Scorecard und Grundzüge des Risikomanagements.

Aber auch der klassische Qualitätsbeauftragte hat noch längst nicht ausgedient: Während der Qualitätsmanager strategisch fragt, welche Normen ein Unternehmen benötigt und in welchem Segment seine Produkte positioniert werden sollen, sorgt der Beauftragte für den Aufbau und die Koordination des Qualitätsmanagements-Systems nach den Kundenanforderungen und Normen der jeweiligen Branche. Auch für diese Aufgabe bietet die TÜV NORD Akademie in ihrem modularen Ausbildungssystem Lehrgänge an.

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Unser Referent der TÜV NORD Akademie Thomas Lehner erklärt, wie die Ausbildung zum Qualitätsmanager aufgebaut ist.

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